Wirecard:Das Kartenhaus

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Lange kam der Wirecard-Vorstand - hier die Schatten von Markus Braun und Alexander von Knoop bei der Bilanzpressekonferenz 2019 - mit der Behauptung durch, die Firma sei Opfer einer Verschwörung. (Foto: Michael Dalder/REUTERS, Bearbeitung: SZ)

Wirecard hat eine sagenhafte Erfolgsgeschichte erzählt - und viele wollten sie glauben. Über Aufstieg und Fall einer Skandalfirma.

Von Christoph Giesen, Klaus Ott, Nicolas Richter, Jörg Schmitt, Jan Willmroth und Nils Wischmeyer

Pünktlich um 19.30 Uhr trifft der frühere Konzernchef Markus Braun am Montag dieser Woche in den Büros der Staatsanwaltschaft München ein, um sich verhaften zu lassen. Er geht den Flur entlang, vorbei an der Kaffeeküche, setzt sich im Besprechungszimmer an den großen Tisch. Er ist mit zwei Anwälten da, zwei Polizisten sind anwesend, ferner drei Staatsanwälte. Ein Moment wie dieser ist nie Routine, der Moment, in dem ein Mensch kurz davor ist, seine Freiheit zu verlieren. Als der Haftbefehl verlesen worden ist, stehen alle wieder auf, die Oberstaatsanwältin Hildegard Bäumler-Hösl begleitet Braun noch ins Polizeipräsidium, als wolle sie noch gute Nacht wünschen, bevor Braun seine Zelle betreten muss. Alles läuft ruhig und geordnet ab, was zum Anlass passt: Wenn ein Kartenhaus zusammenfällt, gibt es eben kaum Geräusche.

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Von Harald Freiberger, München, und Victor Gojdka, Frankfurt am Main

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