Bremerhaven:Seeleute bleiben wegen Corona-Pandemie an Bord

Seemannsdiakon Thomas Reinold steht Seemannsclub „Welcome“ im Lager für Schokolade, die bei Seeleuten sehr beliebt ist. (Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/Archivbild)

Wegen der Corona-Pandemie fehlen den Seemannsclubs in den norddeutschen Häfen die Besucher: Viele Seeleute trauten sich aus Angst vor Ansteckung nicht von Bord,...

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Bremerhaven (dpa) - Wegen der Corona-Pandemie fehlen den Seemannsclubs in den norddeutschen Häfen die Besucher: Viele Seeleute trauten sich aus Angst vor Ansteckung nicht von Bord, sagt der Bremerhavener Seemannsdiakon Thomas Reinold und Leiter des „Seamen's Club Welcome“. „Es gibt aber auch Fälle, da verbietet es der Kapitän oder die Reederei.“ Anke Wibel, Diakonin im Hamburger Seemannsclub Duckdalben, weiß von Fällen, bei denen Seeleute seit Mai nicht vom Schiff gekommen sind. „Das macht sie zu Gefangenen auf ihren eigenen Schiffen“, sagt sie.

Dabei sei es für die meisten Seeleute wichtig, in den kurzen Liegezeiten im Hafen mal was anderes zu sehen, sagt Reinold. Sie könnten im Seemannsclub mit stabiler Internetverbindung in Ruhe mit der Familie skypen, persönliche Dinge einkaufen oder einfach mal durchatmen. Manche Seeleute könnten wegen der Corona-Beschränkungen auch nicht in ihre Heimat. Nach Schätzungen der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO warten weltweit 400 000 Seefahrer nach Ende ihres Einsatzes darauf, ihre Schiffe verlassen zu können.

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