Gesundheit:RWEs tödliche Altlast

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Teil der Firmenzentrale von RWE in Essen: Asbestopfer in Großbritannien verklagen den Konzern. (Foto: Fabian Strauch/dpa)

Der Dax-Konzern hat in Großbritannien Kraftwerke gekauft. In den Anlagen kamen Beschäftigte früher mit Asbest in Kontakt. Jahrzehnte später werden die Arbeiter krank und klagen auf Schadenersatz. Doch RWE zeigt sich oft hartleibig.

Von Björn Finke, Ben Heubl und Roger Schneider, Düsseldorf

Denise Roberts hat ihre Mutter sterben sehen. Die Dämmfaser Asbest hatte Krebs bei ihr verursacht. Dafür hat die 61-jährige Tochter aus der englischen Grafschaft Essex Schadenersatz verlangt. 340 000 Pfund, fast 400 000 Euro. Doch das Gericht hat ihr nur ein knappes Drittel zugesprochen. "Das macht mich richtig wütend", sagt Denise Roberts. Sie ist wütend auf einen Konzern, dessen Hauptsitz 450 Kilometer entfernt von Essex liegt, in Essen. Denn ihr Vater kam mit dem krank machenden Asbest vor 60 Jahren in einem Kohlekraftwerk in Essex in Kontakt - und verseuchte damit sein Familienheim. Das Kraftwerk gehört inzwischen der britischen Tochter von RWE. Deshalb musste Roberts ihre Forderungen an das Dax-Unternehmen richten.

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