Fall Kamila Walijewa:Ein Opfer des russischen Sportregimes

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Und dann auch noch eingespannt von der russischen Propaganda: Präsident Wladimir Putin ehrte Kamila Walijewa im April 2022, also nach Bekanntwerden ihres positiven Dopingtests, im Kreml. (Foto: Sputnik/Reuters)

Die minderjährige Eiskunstläuferin Kamila Walijewa hat die Konsequenzen ihres Dopingfalls ganz allein zu tragen: vier Jahre Sperre. Ihre Trainerin? Die Ärzte und Funktionäre? Sind im Sport offenbar weiterhin herzlich willkommen.

Kommentar von Barbara Klimke

Nahezu zwei Jahre hat es gedauert, bis der Internationale Sportgerichtshof Cas zu einem Urteil für die erschreckenden Vorgänge bei den Olympischen Winterspielen 2022 gefunden hat. Die Eiskunstläuferin Kamila Walijewa, die in Peking zunächst im Teamwettbewerb die Welt verzaubert hatte mit ihren fabelhaften Sprüngen, ehe sie einige Tage nach Bekanntwerden eines positiven Dopingtests in der Einzelkür über das Eis stolperte - weinend und nervlich zerrüttet -, wurde rückwirkend suspendiert. Vier Jahre Sperre, lautet das Verdikt. Und das Beklemmende ist nicht die Länge dieses Banns, sondern die Tatsache, dass Walijewa immer noch erst 17 Jahre alt ist. Sie ist immer noch fast ein Kind.

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:Unter Beobachtung aller

Trotz offener Dopingfragen darf Kamila Waljiewa im Eiskunstlauf-Einzel starten. Sie schafft es auf Platz eins, nach ihrem Auftritt kommen ihr die Tränen. Die russische Seite hat derweil eine Verteidigung gefunden: Opas Herzmedikament.

Von Johannes Aumüller, Barbara Klimke, Peking und Johannes Knuth

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