FC Bayern in der Champions League:Schwerer Weg nach London

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Nächster Halt Arsenal: Auf Thomas Müller (links) und Harry Kane wartet im Viertelfinale der Champions League eine schwere Aufgabe. (Foto: Christof Koepsel/Getty Images)

Der FC Bayern trifft im Viertelfinale der Champions League auf den FC Arsenal - und müsste danach Real Madrid oder Manchester City besiegen, um ins Finale in Wembley einzuziehen. Thomas Müller schickt grinsend Grüße nach England.

Von Sebastian Fischer

Vielleicht musste man sich Thomas Tuchel wie einen Lehrer vor einer unruhigen Klasse vorstellen. "Wir haben um zwei Uhr nicht Besprechung für ein internationales Spiel, sondern für Darmstadt", so kündigte es der Trainer des FC Bayern in der Pressekonferenz am Vormittag an. Ob die Gedanken dann aber tatsächlich nur um die Partie beim Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga an diesem Samstag kreisten?

Seit der Mittagszeit stand schließlich fest, welche Begegnungen den restlichen Saisonverlauf der Münchner weitaus mehr beeinflussen dürften: Im Viertelfinale der Champions League wartet als Gegner der Tabellenführer der Premier League, der FC Arsenal. Und Thomas Müller nahm gleich mal grinsend ein Video für seinen Instagram-Kanal auf: "Kai Havertz, mein Freund, ich warte auf dich", sagte er.

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Zuvor hatten sich die Vertreter des europäischen Spitzenfußballs in der Uefa-Zentrale in Nyon zu einer durchaus historischen Veranstaltung im dafür berühmten Hörsaal versammelt: Uefa-Vizegeneralsekretär Giorgio Marchetti, als Zeremonienmeister dieser Anlässe bekannt, begrüßte zur "letzten Auslosung aller Zeiten für dieses Format". Für die von der kommenden Saison an reformierte Champions League wird, übereinstimmenden englischen Medienberichten zufolge, ein Computer den Job übernehmen.

Einen Vorteil hat das Los für die Münchner in jedem Fall

Diesmal öffnete noch eine Losfee die Kugeln, der frühere nigerianische Nationalspieler John Obi Mikel, Champions-League-Sieger mit dem FC Chelsea 2012. Er bescherte den deutschen Klubs schwierige Gegner, einfache gab es ja auch kaum noch: Die Bayern treffen zunächst auf Arsenal, im Falle eines Halbfinaleinzugs würden sie gegen den Sieger der Partie Real Madrid gegen Manchester City antreten. Borussia Dortmund bekommt es mit Atlético Madrid zu tun und hätte auch im Halbfinale die wohl minimal leichtere Aufgabe: ein Duell mit Paris Saint-Germain oder dem FC Barcelona. Ein Aufeinandertreffen zwischen Bayern und Dortmund gäbe es, genau wie 2013, erst im Finale in London. "Das wäre eine coole Sache, noch mal gegen die Bayern in Wembley als Revanche", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bei Sky.

Für die Münchner war Marketingvorstand Andreas Jung in Nyon. "Der Tabellenführer der Premiere League, das will schon was heißen. Eine Mannschaft, die vor ManCity und vor Liverpool steht, die muss schon stark sein", sagte er: "Es werden sicherlich sehr schwere Spiele." Einen Vorteil hat das Los für die Münchner in jedem Fall: Wie bereits im Achtelfinale - da noch als Belohnung für Platz eins in der Gruppe - tragen sie das Rückspiel im eigenen Stadion aus. Auch der BVB tritt zunächst auswärts an.

Für Tuchel bedeutet die Partie ein Wiedersehen mit Havertz. Mit dem Nationalspieler gewann er 2021 beim FC Chelsea die Champions League. Von drei Duellen mit Arsenal und Trainer Mikel Arteta verlor er als Chelsea-Trainer zwei. Die Gunners haben in der Liga seit Jahresbeginn jedes Spiel gewonnen, dabei 33 Tore erzielt und sich auch deshalb vor dem punktgleichen FC Liverpool (und einen Zähler vor ManCity) an die Tabellenspitze geschossen. Im Achtelfinale der Champions League besiegten sie den FC Porto im Elfmeterschießen.

All das soll jetzt aber erst mal keine Rolle spielen, zumindest wenn es nach Tuchel geht. Er lobte das Trainingsniveau durch eine ungewohnte Konkurrenzsituation, erstmals seit Monaten sind außer Kingsley Coman und Noussair Mazraoui keine potenziellen Stammspieler verletzt. Und er versprach eine erfolgreiche Reise nach Darmstadt: "Wir werden nicht stolpern."

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