Verteidigung - Roma:Marineschiff "Bonn" kehrt von EU-Einsatz zurück

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Wilhelmshaven (dpa) - Das deutsche Marineschiff "Bonn" ist nach einem dreieinhalb Monate langen Einsatz im Mittelmeer am Dienstag in seinen Heimathafen Wilhelmshaven zurückgekehrt. Viele Angehörige begrüßten unter 2G-Regeln die Besatzung des Einsatzgruppenversorgers. Am Kai spielte ein Marine-Musikcorps zu Ehren der Rückkehrer. Die Rund 200 Soldatinnen und Soldaten waren seit Anfang September im Rahmen der EU-geführten Mission "Irini" unterwegs, um Waffenschmuggel über das Mittelmeer nach Libyen zu verhindern, wie die Marine mitteilte. Für die Soldatinnen und Soldaten steht nun der Weihnachtsurlaub an.

Aufgabe der Truppe war es vor allem Frachtschiffe, die in Richtung des Bürgerkriegslandes unterwegs waren, zu kontrollieren. Nach Angaben der Marine führte die Besatzung der "Bonn" während des Einsatzes 20 Gesprächsbesuche bei anderen Schiffen durch, für 662 weitere wurden Abfragen gemacht. "Somit standen wir mit über 680 Schiffen in Kontakt - deutlich mehr als jedes andere Schiff, welches derzeit im "Irini"-Verband aktiv ist", teilte Fregattenkapitän Eike Deußen mit. "Auf diese Weise haben wir einen wichtigen Beitrag zum Lagebild im Operationsgebiet leisten können und den Fußabdruck der Operation "Irini" im Mittelmeer deutlich vergrößert."

Die mehr als 170 Meter langen Einsatzgruppenversorger der Berlin-Klasse sind die größten Schiffe der Marine. Die Größe der "Bonn" habe sich laut dem Kapitän in stürmischen Herbst- und Winterwetterlagen ausgezahlt. Während andere Einheiten schützende Häfen anlaufen mussten, habe die "Bonn" auf See bleiben können, sagte Deußen. "Ich bin sehr stolz auf das Geleistete und ziehe vor der Leistung der Besatzung meinen Hut." Laut Marine legte das Schiff während des Einsatzes rund 25.000 Seemeilen zurück.

Ziele von "Irini" sind die Stabilisierung des nordafrikanischen Bürgerkriegslandes Libyen sowie die Unterstützung des UN-geführten politischen Friedensprozesses. Die Mission soll neben Waffen- auch Ölschmuggel verhindern. Zuletzt hatte sich die Bundeswehr von März bis Juli dieses Jahres mit dem Marineschiff "Berlin" an dem EU-Einsatz beteiligt.

© dpa-infocom, dpa:211220-99-457157/3

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