Am Dienstag standen Vorwahlen der Demokraten und Republikaner in 16 von 50 Bundesstaaten an. In 14 Bundesstaaten wählten sowohl Republikaner als auch Demokraten ihren Kandidaten für das Rennen um das Amt des US-Präsidenten. Die Demokraten stimmten zudem in Iowa und Amerikanisch-Samoa ab, die Republikaner zudem in Alaska. Der sogenannte Super Tuesday ist ein wichtiger Meilenstein im US-Wahljahr 2024: Es deutet alles auf eine Neuauflage des Duells zwischen Trump und Biden hin.
Bei den Republikanern liefert sich Trump zwar nach wie vor ein parteiinternes Duell mit der früheren US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, doch der Ex-Präsident liegt weit in Führung. Sie könnte nach diesem Tag aufgeben. Biden tritt gegen zwei weitgehend unbekannte Parteikollegen an, ihm könnte höchstens die Wahlbeteiligung zu schaffen machen.
Demokraten: Biden gewinnt in allen Bundesstaaten
Aktuell sieht es aber gut für die beiden aus: US-Präsident Joe Biden hat die Vorwahl der Demokraten in den Bundesstaaten Iowa, Virginia, Vermont, North Carolina, Tennessee, Maine, Alabama, Massachusetts, Texas, Arkansas, Colorado, Minnesota, Utah , Oklahoma und Kalifornien gewonnen. Das berichtet unter anderem der US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf eigene Prognosen.
Nach einer Niederlage für Biden sah es zunächst in Amerikanisch-Samoa aus, einem Außengebiet der USA im südlichen Pazifik. Hier berichteten amerikanische Medien, Biden habe gegen den Unternehmer Jason Palmer verloren. Später stellte sich heraus, dass je gleich viele Delegierte des Gebiets auf dem Parteitag der Demokraten für Biden und Palmer stimmen werden - nämlich genau drei. Grund für die früheren Meldungen war anscheinend ein Rundungsfehler. So berichtet es zumindest die New York Times. Demnach seien die 3,4 Delegierten für Palmer fälschlicherweise auf-, die 2,6 Abgeordneten für Biden abgerundet worden. Insgesamt haben nur 91 Wähler in Amerikanisch-Samoa abgestimmt. Die Bewohner der Pazifikinseln dürfen - wie alle Bewohner der US-Außengebiete - bei der eigentlichen US-Wahl allerdings nicht mit abstimmen.
Republikaner: Trump liegt fast überall vorne
Bei den Republikanern liegt laut dem Sender Donald Trump in North Carolina, Virginia, Oklahoma, Texas, Maine, Arkansas, Massachusetts, Alabama, Minnesota, Massachusetts, Tennessee und Kalifornien - und auch in Colorado und Utah vorn. In Colorado war bis vor einem Tag noch unklar, ob er dort überhaupt antreten darf. Damit kann er seinen Vorsprung auf Haley noch einmal deutlich ausbauen.
Auch in Alaska liegt Trump deutlich vor Haley, wie die Sender CNN und NBC unter Berufung auf eigene Prognosen berichteten. Die Demokraten lassen dort erst in vier Wochen abstimmen.
Republikaner: Haley gewinnt in Vermont
Die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley kann ihren zweiten Sieg im Duell gegen Ex-Präsident Donald Trump einfahren. Sie gewinnt im Bundesstaat Vermont, wie die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf eigene Prognosen berichtete. Tatsächlich lieferten sich Trump und Haley im Bundestaat Vermont ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Auch in Vororten und in der Nähe von College-Campussen in Virginia und North Carolina lag Haley vorn. Die Partei steht also nicht gänzlich geschlossen hinter Trump. Beunruhigen dürfte ihn auch: Laut dem Sender CNN will eine Mehrheit der Wählerinnen und Wähler, die ihre Stimme Haley gegeben haben, diese nicht automatisch Trump geben, sollte ihre favorisierte Kandidatin demnächst aus dem Rennen ausscheiden.
Außerdem hat der Datenanbieter Edison Research am Dienstag bekannt gegeben, dass 40 Prozent der Teilnehmer an der republikanischen Vorwahl in Virginia glauben, dass Trump bei einem Schuldspruch in einem der vielen laufenden Verfahren gegen ihn nicht mehr für das Präsidentenamt geeignet wäre. In North Carolina waren es 32 Prozent und in Kalifornien 23 Prozent. Virginia hält nach Angaben von Ballotpedia offene Vorwahlen ab, bei denen jeder Wähler bei jeder Partei abstimmen kann. Daher könnten in der Stichprobe auch Demokraten erfasst sein. Aktuell laufen gegen Trump mehrere Prozesse, unter anderem wegen Wahlbetrug.
Auf die Ergebnisse des Super Tuesday hat das aber bislang keine Auswirkungen, Trump und Biden gewinnen in Bundestaat um Bundesstaat. In Kalifornien wird noch entschieden, wer im November die verstorbene demokratische Senatorin Dianne Feinstein politisch beerben darf.