Der Tag kompakt
Seehofer will Innenminister bleiben. Gleichzeitig bestätigt der CSU-Politiker seinen Rückzug von der Parteispitze. Seehofer hat seinen Abschied lange verzögert, weil er Söder verhindern wollte. Jetzt bekommt er die Schuld für die Wahlniederlagen aufgedrückt, kommentiert Nico Fried.
Söder baut Kabinett umfassender um als erwartet. Einige bewährte CSU-Politiker fliegen raus. Dafür wird das Kabinett jünger - und ein bisschen weiblicher. Dazu hat Bayern jetzt als erstes Bundesland ein eigenes Ministerium für Digitales. Die Minister im Kurzporträt
Merkel erinnert an Einführung des Frauenwahlrechts vor 100 Jahren. Da der Frauenanteil im Bundestag nicht höher sei als der im Sudan, sieht sie noch einiges zu tun. "Das Ziel muss Parität sein, Parität überall", sagt die Kanzlerin. Die Heldinnen, die das Frauenwahlrecht erkämpft haben, sind vergessen. Das beweist, dass das Ringen um Gleichstellung weitergehen muss, kommentiert Karin Janker.
Spende an AfD floss angeblich im Auftrag eines Dritten. Der Verwaltungsrat der Schweizer Firma erklärt, es handle sich bei der 130.000-Euro-Spende um eine "Gefälligkeit" für einen nicht genannten Geschäftsfreund. Die Einzelheiten
Merz nennt AfD "offen nationalsozialistisch". Eine Koalition mit der Partei in ihrer gegenwärtigen Verfassung schließe er "absolut und vollkommen" aus. Derweil sucht die AfD bereits nach Schwachstellen bei dem Kandidaten für den CDU-Vorsitz. Zur Meldung
Von der Leyen plädiert für eine "Armee der Europäer". Die Verteidigungsministerin bringt in der von Macron angestoßenen Debatte um eine europäische Armee eine eigene Idee ins Spiel. CDU-Generalsekretärin Kramp-Karrenbauer erwägt sogar, für Auslandseinsätze den Parlamentsvorbehalt "zurückzufahren". Die Details
3 aus 24 - Meistempfohlen heute
Viele Gewerkschafter wählen die AfD. Die Partei erzielt bei organisierten Arbeitnehmern deutlich bessere Wahlergebnisse als in der Gesamtbevölkerung - und plant womöglich eine eigene Gewerkschaft. Von Uwe Ritzer
Sollte man Schlachthöfe per Video überwachen? Niedersachsen Regierung erwägt das, um Quälerei künftig zu verhindern. Doch es ist umstritten, wer die Kameras und die Auswertung des Filmmaterial finanzieren sollte. Von Thomas Hahn
BVB vs. Bayern: Junger Rausch gegen alten Kater. Der jugendliche BVB-Kader garantiert Geschwindigkeit - die Voraussetzung für Fußball-Erfolg im Jahr 2018. Während in Dortmund ein Klasse-Team heranreift, scheint in München eines zu verwelken. Von Philipp Selldorf
SZ-Leser diskutieren
Wie beurteilen Sie Seehofers Entscheidung? Seehofers "Rückzüge sind kein 'Verdienst' irgendwelcher Parteitage," meint Leser postit, sondern "Konsequenz einer politischen Entgleisung." Das sehen viele Leser ähnlich, stellen aber weiterführende Fragen und Forderungen: Nico Frank freut sich über die Entscheidung. Nur ärgert ihn, dass "Kanzlerin Merkel bis heute zaudert, Seehofer als Innenminister zu feuern. Das wäre nämlich ihre Pflicht gewesen, als Seehofer den Boden Grundgesetzes verließ und feststellte, dass der Islam nicht zu Deutschland gehöre und so Millionen von Bürgern ausgrenzte." Schnucks glaubt erst an einen Rücktritt, wenn er auch passiert ist. Diskutieren Sie mit uns.