Wenn es montags dunkel wird in Zwönitz, dann weiß Bürgermeister Wolfgang Triebert, dass seiner Stadt wieder eine unruhige Nacht bevorsteht. Seit Monaten versammeln sich hier im Erzgebirge Menschen, die sich selbst als "Spaziergänger" bezeichnen. Tatsächlich sind es aber Rechtsextreme, Reichsbürger, Impfgegner, Verschwörungsideologen. Dann sind da noch jene, die nichts davon sein wollen, aber keinerlei Bedenken haben, sich einzureihen, um gegen die Corona-Schutzmaßnahmen zu demonstrieren. Mal sind es nur ein paar Dutzend, dann wieder 200, die sich auf dem Markt treffen oder durch dunkle Nebenstraßen und Wohngebiete ziehen. "Jeden Montag hoffe ich, dass sich die Demonstranten wie 'Spaziergänger' benehmen und deshalb die Polizei nicht einschreiten muss", schreibt Bürgermeister Triebert in einer Mail.
Corona-Proteste:Spaziergänger mit rechtsextremem Hintergrund
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In Sachsen demonstrieren Gegner von Corona-Schutzmaßnahmen an der Seite von Verschwörungsideologen und Reichsbürgern. Die Polizei zeigt sich orientierungslos, der Bürgermeister hofft, dass sich alle benehmen. Wie es soweit kommen konnte.
Von Antonie Rietzschel, Zwönitz
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