SZ-Podcast "Auf den Punkt":Panzer für Kiew: "Leopard 2 sind eine ganz andere Kategorie"

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"Auf den Punkt" - der Nachrichtenpodcast der Süddeutschen Zeitung. (Foto: SZ)

Kampfpanzer für die Ukraine? Noch zögert Berlin. Doch das könnte nur noch eine Frage der Zeit sein.

Von Joachim Käppner und Lars Langenau

Gerade sieht es noch nicht nach einem Kurswechsel in Berlin bei der Übergabe von Kampfpanzern aus. Allerdings berichten Medien, dass London die Lieferung von Kampfpanzern des Typs Challenger 2 erwägt. Großbritannien wäre damit das erste Land, das moderne westliche Kampfpanzer an Kiew abgibt. Das würde den Druck auf die Bundesregierung erhöhen, Leopard-2-Panzer abzugeben - oder dies zumindest den Nato-Partnern zu erlauben.

Der Kampfpanzer Leopard 2 ist "noch mal eine ganz andere Kategorie", als die Lieferung von Schützenpanzern des Typs Marder oder andere militärische Ausrüstung, sagt SZ-Militärexperte Joachim Käppner. Letztendlich seien sie aber auch "keine große Steigerung in ethischer oder waffentechnischer Hinsicht" zu den bisherigen Lieferungen. Über diese Kampfpanzer würden die Ukrainer bisher nicht verfügen, sie aber benötigen. "Nicht um zu gewinnen, weil sie das an sich gar nicht können, sondern einfach, um zu überleben."

Deutschland sei da "etwas zurückhaltend" und vermeide einen Alleingang. Aufgrund des "entsetzlichen Vernichtungskrieges Deutschlands gegen die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg" sei das auch verständlich. "Man muss allerdings sagen, es waren ja neben den Russen auch die Ukrainer selbst, die unter diesen Verbrechen gelitten haben, auch wenn es dort viel Kollaboration gab." Deswegen halte er das historische Argument für "ein wenig zweifelhaft", sagt Käppner. Denn: "Die Ukraine kämpft um ihr nacktes Überleben. Und wenn wir ihr helfen können, sollten wir das tun."

Schließlich greife auch Putins Armee vom ersten Tag an mit solchen schweren Kampfpanzern an. Die rote Linie sei aber ein Nato-Kampfeinsatz. "Bei aller Solidarität mit der Ukraine darf die Nato in diese Gefahr nicht geraten." Noch aber sei Deutschland längst "nicht Kriegspartei", meint Käppner. "Es unterstützt die angegriffene Seite." Das sei "völkerrechtlich vollkommen legitim".

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