Diplomatie:Reise mit Risiko

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Die "Bedeutung des persönlichen Gespräches nicht zu gering schätzen": Kanzler Olaf Scholz im Herbst 2022 in Peking. (Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Olaf Scholz will die Abhängigkeit von China verringern, aber deutschen Firmen die Aufträge von dort erhalten. Er will die Hilfe für Russland tadeln, aber Peking nicht verprellen. Das wird schwierig.

Von Daniel Brössler und Paul-Anton Krüger

Es ist erstaunlich genug, aber wenn Bundeskanzler Olaf Scholz an diesem Sonntag in China eintrifft, betritt er Neuland. Erste Station seiner Reise ist Chongqing, mit 32 Millionen Einwohnern angeblich größte Stadt der Welt. Nicht nur ist Scholz selbst noch nie in der südwestchinesischen Metropole gewesen, auch bei den zahlreichen China-Reisen seiner Vorgängerin Angela Merkel stand die Stadt nie auf dem Programm. Ansonsten aber knüpft Scholz durchaus an die Tradition Merkels an, die sich stets auch außerhalb der Hauptstadt Peking umtat und sich von deutschen Konzernbossen begleiten ließ. Auch Scholz reist wieder mit großer Wirtschaftsdelegation, wofür man im Kanzleramt auch keinen Anlass sieht, sich zu entschuldigen. Natürlich wolle man immer noch gute Geschäfte machen in China.

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