Wenn Christine Bela in der Straßenbahn sitzt, schaut sie am liebsten stur gerade aus. Die 32-jährige Friseurin aus der Elfenbeinküste fährt an sechs Tagen in der Woche aus dem Stadtteil La Soukra in das Zentrum von Tunis. In den stets überfüllten Waggons ist die Stimmung oft zum Zerreißen gespannt. "Den Ärger vieler Tunesier über die jede Woche steigenden Preise und die sinkenden Löhne bekomme ich als Frau mit dunkler Hautfarbe in Form von Rassismus direkt zu spüren", sagt sie. Kritische Blicke oder verächtliche Bemerkungen in der Öffentlichkeit haben in den vier Jahren, die sie in Tunesien lebt, stark zugenommen. "Ich habe gelernt, die Blicke zu ignorieren. Aber abends traue ich mich nicht mehr auf die Straße."
Zuwanderung nach Tunesien:Wenn Nordafrika das Ziel der Flucht ist
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Algerien, Marokko und Tunesien sind längst selbst Zuflucht von Migranten aus Westafrika. Unterwegs mit der Friseurin Christine Bela in ihrer neuen Heimat Tunis, wo die Spannungen zwischen Zugewanderten und Einheimischen zunehmen.
Von Mirco Keilberth, Tunis
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