Verteidigungsministerin:Wie man richtig zurücktritt - oder auch nicht

Lesezeit: 4 Min.

Amtseid auf das Grundgesetz (von o. l. im Uhrzeigersinn): Bundespräsident Christian Wulff im Jahr 2010, Familienministerin Franziska Giffey 2018, Verkehrsminister Andreas Scheuer 2018, Familienministerin Anne Spiegel 2021, Verteidigungsminister Rudolf Scharping 1998, Verteidigungsministerin Christine Lambrecht 2021. (Foto: dpa (1), Imago (5))

Christine Lambrecht steht nach ihrem Silvestervideo da, wo viele Politiker vor ihr standen: mächtig unter Druck. Die Fälle Scharping bis Scheuer verraten, worauf es für sie nun vor allem ankommt.

Von Boris Herrmann und Georg Ismar, Berlin

Nun also auch Friedrich Merz und Markus Söder. In einer konzertierten Aktion haben die Vorsitzenden von CDU und CSU die Ablösung der schwer angezählten Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) gefordert. Merz und Söder wollen sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, Bundeskanzler Olaf Scholz und dessen regierende SPD in der Silvestergruß-Affäre vor sich herzutreiben. Das ist ihr Job als Oppositionsführer im Bund beziehungsweise als Wahlkämpfer in Bayern. Scholz aber steht bislang tapfer zu Lambrecht. Die Frage, ob die Ministerin das uneingeschränkte Vertrauen des Kanzlers genieße, beantwortet Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Mittwoch mit: "Ja." SPD-Chefin Saskia Esken bekundet am Donnerstagmorgen nach mehrtägigem Schweigen zur Causa Lambrecht dann ebenfalls, dass sie "vollständig hinter ihr" stehe.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusKein Rückhalt
:SPD schweigt zur Personalie Lambrecht

Die Verteidigungsministerin bekommt nach ihrer missratenen Silvesterbotschaft keinen Beistand. Auch ein Rücktritt gilt in ihrer Partei nicht mehr als ausgeschlossen.

Von Georg Ismar und Nicolas Richter

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: