Demonstrationen - München:Zahlreiche Teilnehmer bei Klimastreik in Bayern

Augsburg
Die Teilnehmer einer "Fridays for Future"-Demo gehen durch München. Foto: Matthias Balk/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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München/Nürnberg (dpa/lby) – In mehreren großen Städten in Bayern haben zum internationalen Klimastreik von Fridays for Future (FFF) am Freitag Demonstrationen stattgefunden. Aktivisten in Nürnberg machten den Auftakt. Ab dem Mittag hätten mehr als 1500 Menschen an der Demonstration teilgenommen, sagte eine FFF-Sprecherin. Die Corona-Vorgaben sind ihrer Ansicht nach gut eingehalten worden. Bei allen Demonstrationen im Freistaat muss zum Infektionsschutz ein Mund-Nasen-Schutz getragen und Mindestabstand eingehalten werden.

Auch in München versammelten sich Klimaschützer. Dort war die geplante große Demonstration wegen der hohen Infektionszahlen in der Landeshauptstadt abgesagt worden. Die Aktivisten starteten jedoch eine kleinere Alternativdemo. Etwa 400 Teilnehmer versammelten sich dafür auf der Theresienwiese, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Menschen hätten "auf vorbildliche Art und Weise" die Maskenpflicht eingehalten. Auch ein Sprecher der FFF-Aktivisten war mit der Ersatzlösung und der kleineren Demo zufrieden.

Am späten Nachmittag gingen in Augsburg und in Regensburg ebenfalls Unterstützer von Fridays for Future auf die Straßen. In Augsburg war ein Fahrradzug mit 300 Teilnehmern durch die Stadt geplant. Die größte Aktion des Tages sollte in Regensburg stattfinden. Dort wollten bis zu 3500 Menschen eine Kette bilden. Eine FFF-Sprecherin war kurz nach Beginn der Aktion zuversichtlich, dass dieses Ziel erreicht würde. Ein Polizeisprecher sagte, der Auftakt sei problemlos verlaufen.

Fridays for Future fordert unter anderem, den Ausstieg aus der Nutzung von Kohle und Öl zu beschleunigen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen - dafür wäre aus Sicht von Wissenschaftlern ein radikales Umsteuern zwingend notwendig.

Das Klima war am Freitag auch im bayerischen Landtag Thema: Nach Ansicht von zahlreichen Experten fehlt es dem Entwurf des bayerischen Klimaschutzgesetzes an konkreten Zielen und einem unabhängigen Monitoring. Bei einer Anhörung im Umweltausschuss des Landtages sprachen sich Fachleute mehrheitlich für Nachbesserungen im Gesetzentwurf der Staatsregierung aus.

Konkret gelte dies für im Gesetz bisher zu vage formulierte Ziele zur Einsparung bei klimaschädlichen Emissionen. Hier würden sich etwa auch die Kommunen klare Vorgaben für ihr Handeln wünschen, sagte Ingrid Kögel-Knabner von der Technischen Universität München. Grundsätzlich lobten alle Experten aber auch, dass Bayern nun ein eigenes Klimaschutzgesetz anstrebe.

Der Gesetzentwurf der schwarz-orangen Koalition sieht vor, ohne jegliche Verbote, aber mit einer Vielzahl von freiwilligen Anreizen im Freistaat bis 2050 vollständige Klimaneutralität zu erreichen. Die CO2-Emissionen sollen bis 2030 von derzeit sieben auf unter fünf Tonnen pro Kopf und Jahr sinken. Für die Staatsverwaltung wird bis 2030 die Klimaneutralität angepeilt. Die Oppositionsfraktionen im Landtag haben den Entwurf wiederholt kritisiert.

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