Bundestagswahl:Der Stimmkönig und andere Gewinner

Guido Westerwelles FDP, Karl-Theodor zu Guttenberg und die Piraten - vom Freudentaumel bis zum Achtungserfolg. Die Sieger der Bundestagswahl 2009.

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"So sehn Sieger aus, scha-la-la-la-la!" singen die FDP-Anhänger in den Römischen Höfen, als Guido Westerwelle am Wahlabend gegen 19:15 Uhr den großen Innenhof betritt.Tatsächlich ist der Parteichef der große Gewinner des Abends: Nach einem Wahlkampf, der ganz auf den 47-Jährigen zugeschnitten war, ist die FDP wieder an der Regierung und Westerwelle am Ziel.Über Posten wird offiziell noch nicht gesprochen, doch Hans-Dietrich Genscher, FDP-Außenminister von 1974 bis 1992, betont bereits am Abend, dass auch Westerwelle ein ganz ausgezeichneter Außenminister wäre.Foto: AP

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Mit Guido Westerwelle freut sich seine Partei: Elf magere Oppositionsjahre hat die FDP hinter sich, im dritten Anlauf klappt es nun mit der Regierungsbeteiligung. Die Liberalen ziehen mit dem besten Ergebnis seit Gründung der Bundesrepublik in den Bundestag ein.Der Unmut über die große Koalition sei der Hauptgrund für das außergewöhnlich gute Ergebnis, analysiert die bayerische FDP-Vorsitzende Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (rechts im Bild). Auch sie kann sich freuen: In Bayern legt die FDP deutlich zu - und ist nicht zuletzt der Grund für das katastrophale Abschneiden der CSU.Foto: AP

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Das ist grade noch mal gutgegangen ... Angela Merkel bleibt Kanzlerin, dank der starken FDP reicht es sogar für die angestrebte schwarz-gelbe Koalition. Erleichtert lächelnd tritt die CDU-Chefin am Wahlabend vor ihre Anhänger und freut sich über die lauten "Angie!-Angie!"-Rufe. Im Jubel geht unter, dass die Union noch schwächer abgeschnitten hat als bei der letzten Bundestagswahl.Foto: AP

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Die CSU hat das schlechteste Ergebnis seit 1949 eingefahren, einzige Ausnahme: Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Er kann sich als "Erststimmenkönig" seiner Partei feiern lassen. 68,1 Prozent der Erststimmen konnte der Baron aus Bayern in seinem Wahlkreis Kulmbach auf sich verbuchen. Vor dem Wahldesaster kann er seine Partei damit aber nicht bewahren.Foto: dpa

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Große Freude bei der Linkspartei: Ein zweistelliges Ergebnis im Bund - und mehr Stimmen als die Grünen! Dazu 16 Direktmandate. "Wir haben die ganze Gesellschaft durcheinandergebracht", erklärt Fraktionschef Gregor Gysi am Wahlabend stolz. "Und das wurde auch höchste Zeit."Foto: dpa

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Laut Umfragen konnte die Linke vor allem Stammwähler der SPD für sich gewinnen - sie profitiert also von Stimmen der Partei, deren Vorsitzender Oskar Lafontaine einmal war. "Die Linke ist etabliert", freut sich der Linkspartei-Chef am Wahlabend und kündigt eine harte Opposition an.Foto: Reuters

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Seine Partei wurde nur fünftstärkste Kraft im Bundestag - doch Christian Ströbele enttäuschte die Grünen nicht. Wie schon bei den letzten beiden Bundestagswahlen holte er im Wahlkreis Berlin-Friedrichshain und Kreuzberg das einzige Direktmandat für Bündnis 90/Die Grünen.Mit dem Rekordergebnis von 46,8 Prozent setzte sich Ströbele gegen die Linke Halina Wawzyniak, den ehemaligen Juso-Chef Björn Böhning und die CDU-Kandidatin Vera Lengsfeld durch.Foto: dpa

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Den Bundestag hat die Piratenpartei noch nicht geentert, doch mit zwei Prozent erzielt sie immerhin einen Achtungserfolg. Vor allem bei den männlichen Erstwählern kann die auf Internetthemen spezialisierte Partei deutlich punkten: Laut Infratest dimap haben etwa 13 Prozent dieser Gruppe für die Piraten gestimmt.Foto: dpa

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Jubel in den Chefetagen und an den Börsen: Die Wirtschaft setzt auf eine unternehmerfreundliche Politik von Schwarz-Gelb - und präsentiert noch am Wahlabend ihre Wunschliste. "Ganz oben muss kurzfristig eine Korrektur der Unternehmens- und Erbschaftsteuer stehen", sagt Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags.Das knappe Ergebnis jedoch sei kein Freibrief, sondern eine Verpflichtung, mahnt der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Peter Keitel (Bild). Nun müsse gemeinsam dafür gearbeitet werden, dass es Wachstum gebe, dass der Staatshaushalt konsolidiert und mehr in die Bildung investiert werde.Foto: dpa

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"Ich will heute Abend sehr höflich bleiben", kündigt Nikolaus Brender den Teilnehmern der "Berliner Runde" am Sonntagabend an und spielt damit auf den zum Teil rüpelhaften Verlauf der "Elefanten-Runde" vor vier Jahren an.Auch wenn Guido Westerwelle abwechselnd den vor Kraft strotzenden Rüpel und den erhabenen Staatsmann gibt - so schlimm wie Gerhard Schröder treibt er es bei weitem nicht, der ZDF-Chefredakteur muss nicht unhöflich werden.Er lässt es sich aber nicht nehmen, Angela Merkel an ihre Absage für eine Runde der Spitzenkandidaten kurz vor der Wahl zu erinnern: "Sie sind freundlich und höflich behandelt worden", sagt er am Ende der Sendung. "Es wäre Ihnen auch so gegangen, wenn Sie vor der Wahl zu uns gekommen wären."Ob Brender bei den Gewinner bleibt, ist abzuwarten: Die CDU hatte im Frühjahr versucht, ihren Einfluss im Verwaltungsrat des ZDF zu nutzen, um zu verhindern, dass er Chefredakteur bleibt. Die Frage, ob Brenders Vertrag verlängert wird, wurde damals auf Herbst vertagt.Foto: dpa

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