Erinnerungskultur:"Wir sehen jetzt, wie stark Antisemitismus weltweit verbreitet ist"

Lesezeit: 6 min

"Wir haben nicht genug getan, wir waren nicht erfolgreich genug": Dani Dayan, Direktor der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem (Foto: NoamMosko(C)/dpa)

Dani Dayan, Vorsitzender der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, zeigt sich besorgt über judenfeindliche Tendenzen an westlichen Universitäten. Er lobt Bundeskanzler Olaf Scholz und findet das Wahlergebnis in Bayern alarmierend.

Von Alexandra Föderl-Schmid, Tel Aviv

Seit zwei Jahren ist Dani Dayan Vorsitzender von Yad Vashem, der israelischen "Gedenkstätte des Holocausts und des Heldenmuts". Yad Vashem ist weltweit die bedeutendste Gedenk- und Forschungsstätte, die an die Judenvernichtung durch die Nationalsozialisten erinnert. Der 68-Jährige war Chef des Siedlerrates, Diplomat und bemühte sich zwei Mal vergeblich, für eine rechte Partei ins Parlament einzuziehen. Seine Nominierung für den Vorsitz der Gedenkstätte wurde aber auch von linken Parteien in Israel begrüßt. In seinem Büro in Yad Vashem in Jerusalem hängt hinter seinem Schreibtisch ein Auszug aus dem Testament der während des Holocausts ermordeten Malerin Gela Seksztajn. Es besagt, dass als Erinnerung an den Holocaust einmal eine Institution gegründet werden soll - für Dayan ist das Yad Vashems Mission.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusAntisemitismus an US-Unis
:Wortgewalt

Harvard gilt als Symbol für die beste Bildung der Welt. Und jetzt auch als Symbol für Antisemitismus. Etwas Besseres konnte den Republikanern in ihrem Kulturkampf gegen die Bildungselite gar nicht passieren. Besuch auf einem umkämpften Campus.

Von Peter Burghardt

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: