Wiesn-Musik:Von einem, der mehr kann

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Wolfgang Köbele auf der Münchner Theresienwiese, wo er zwei Wochen im Jahr in einem Bierzelt der Wiesn spielt. (Foto: Stephan Rumpf)

Vor fast 30 Jahren spielte Wolfgang Köbele mit seiner Band zum ersten Mal auf dem Oktoberfest. Seitdem wird der Bassist jedes Jahr gebucht. Er liebt es, die Leute zum Tanzen zu bringen. Ganz so einfach aber ist das nicht.

Von Wolfgang Görl

Ob er bitte ein paar Takte auf dem E-Bass spielen könnte, egal was, nur mal so als Hörprobe? Wolfgang Köbele zögert kurz, dann packt er sein Instrument, das neben dem Klavier im Wohnzimmer steht. Ein Marcus-Miller-Bass, fünfsaitig, weißer Korpus. "Miller ist der Weltmeister der Bass-Spieler", sagt Köbele. Dann stöpselt er das Kabel in den Verstärker ein und zupft die Saiten. Einige Töne, eine Melodie, erst einmal recht harmlos, aber bald, man spürt es im Bauch bis runter zu den Zehen, entsteht ein elektrisierender Groove, einzelne Töne knallen wie eine Peitsche durch den Raum, auch der Daumen ist jetzt dabei, hämmert auf die Saiten, es knackt, schnalzt und brummt, extrem funky, und Köbele, der anfangs stillstand wie ein Denkmal, gerät in Schwingung, die Zehen wippen, die Knie, und der Oberkörper biegt sich im Takt. Der Bassist tanzt.

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