Was läuft in der Kunst?:Die besten Ausstellungen in München

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Ein Sidekick der besonderen Art hat Ellen von Unwerth bei einer Fashion-Show von Viktor & Rolf 2023 eingefangen. (Foto: Ellen von Unwerth)

Kleidung zwischen Fashion und Kunst, Schmuck am Rande des Tragbaren und tonnenschwere Geschenke, die nicht nur Freude machen. Welche Ausstellungen man in den nächsten Wochen nicht verpassen sollte.

Von Evelyn Vogel

Als sie im Januar ihre neue Kollektion bei der Haute-Couture-Woche in Paris vorstellten, stand die Modewelt kurzzeitig Kopf. Denn eines der It-Pieces dieser Kollektion von Viktor & Rolf war ein Kleid, dessen Tüllpracht sich jeder Schwerkraft zum Trotz von Brusthöhe des Models bis weit über ihren Kopf gen Himmel reckte.

Natürlich wurde über die Tragbarkeit dieser Kreation heftig diskutiert. Und das sorgte allenthalben für Aufmerksamkeit. Die ist den beiden niederländischen Designern Viktor Horsting und Rolf Snoeren, deren Meisterstücke immer mehr Kunst als Fashion sind und die schon Künstlerinnen wie Björk, Madonna und Lady Gaga getragen haben, seit nunmehr drei Jahrzehnten gewiss.

Diese Kreation von Viktor & Rolf sorgte für sehr viel Aufmerksamkeit während der Haute-Couture-Schau im Januar. (Foto: Stephane de Sakutin/AFP)

Ebenso wie nun auch der Münchner Kunsthalle, deren Direktor Roger Diederen das Designerduo Viktor & Rolf just für die erste Schau des Jahres vorgesehen hat, welche gerade eröffnet wurde. Nicht nur werden dort etwa 100 der kühnsten Entwürfe der Designer zu sehen sein, sondern auch Videos, Skizzen und handgearbeitete Puppen, bekleidet mit den Stücken von Viktor & Rolf. Zudem Aufnahmen von ihren Fashionshows, bei denen bekannte Fotografinnen und Fotografen wie Andreas Gursky, Ellen von Unwerth und Herb Ritts hinter der Kamera standen. Wer sich also für Schönheit im Allgemeinen und Mode im Besonderen interessiert, ist bei Fashion Statements von Viktor & Rolf, von 23. Februar an in der Kunsthalle, genau richtig.

Bei Sigurd Brongers Halsschmuck "Carrying Device for an Ostrich Egg" von 2012 umfängt vergoldetes Messing, Stahl und Leder ein Straußen-Ei. (Foto: Sigurd Bronger/Kunstsilo Soerlandet Art Collection, Kristiansand)

Um Schönes, das ebenfalls oft die üblichen Grenzen des tragbaren überschreitet, geht es auch bei den vielen Schmuckausstellungen, die München traditionell im März zur Hauptstadt des Schmucks machen. Mit zu den spannendsten, in jedem Fall größten Präsentationen zählt die Sonderschau Schmuck auf der Handwerk & Design der Handwerksmesse (28.2.-3.3.) und die Sonderausstellung Sigurd Bronger: Trag-Objekte der Neuen Sammlung in der Pinakothek der Moderne (2.3.-2.6.), die als Sidekick von KanKan ‒ KiraKira ‒ DokiDoki der Schmuckklasse der Uni Kobe (2.3.-1.4.) begleitet wird. Außerdem zeigen zahlreiche Galerien speziellen Autorenschmuck mit ganz eigener Handschrift, Schmuckkünstlerinnen und Goldschmiede öffnen ihre Ateliers.

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Mode und Schmuck sind beliebte Geschenke. Aber wer verschenkt schon Architektur? Kommt allerdings öfter vor, als man denkt. Und bei vielen dieser weltweit getätigten architektonischen Schenkungen ist die Großzügigkeit keineswegs selbstlos, sondern mit gesellschaftlicher, politischer oder religiöser Einflussnahme, mitunter sogar mit Gewalt verbunden, wie ein Team rund um den Lehrstuhl für Architekturgeschichte an der TU München und der University of Michigan in Ann Arbor/USA herausgefunden hat.

Wenn wohlhabende Philanthropen Bibliotheken finanzieren, humanitäre Organisationen Notunterkünfte spenden oder Entwicklungshilfe in landwirtschaftliche Betriebe fließt, klingt das zunächst nach viel guter Absicht. Hellhörig wird man vielleicht, wenn islamische Stiftungen Moscheen finanzieren oder wenn ein hoch entwickeltes Land einem des sogenannten Globalen Südens Sportstadien hinbaut. Steht dann die Hilfe noch im Vordergrund? Oder wird hier nicht vielmehr eine Gegenleistung erwartet? Diesem Zusammenhang geht die Ausstellung The Gift. Großzügigkeit und Gewalt in der Architektur des Architekturmuseums in der Pinakothek der Moderne von 29. Februar an nach.

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