Rechtsextremismus:Vor 20 Jahren: Rechter Terror gegen Münchner Synagoge vereitelt - die Bedrohung bleibt

Lesezeit: 5 min

Altoberbürgermeister Hans-Jochen Vogel während der Grundsteinlegung für das Neue Jüdische Zentrum am 9. November 2003. Die Veranstaltung hätte Ziel eines Anschlags werden sollen. (Foto: Karlheinz Egginger)

Polizei und Verfassungsschutz hoben 2003 ein Neonazi-Netzwerk aus, das bereits Sprengstoff gebunkert hatte. Wie konkret die Anschlagspläne waren, blieb offen. Die Rädelsführer blieben auch nach ihrer Haft in der Szene aktiv.

Von Martin Bernstein

"Als ich im Herbst vor 20 Jahren über die vereitelten Anschlagspläne unterrichtet wurde, war für mich sofort klar, wie knapp wir einer Katastrophe entgangen waren", sagt Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde. Am 11. September 2003 titelte der München-Teil der Süddeutschen Zeitung: "Neonazis planten Bombenanschlag mit TNT. Zehn Tage vor Beginn des Oktoberfestes findet die Polizei ein Sprengstoff- und Waffenlager". Nicht wenige dachten bei den Wörtern: Neonazis, Bombenanschlag, Oktoberfest an das Attentat vom 26. September 1980, als der Neonazi Gundolf Köhler mit einer Bombe zwölf Wiesn-Besucher ermordete und 221 Menschen verletzte. Doch schon einen Tag nach der Festnahme der tatverdächtigen Rechtsextremisten stand fest: "Neonazis wollten jüdisches Zentrum treffen. Bombe sollte vor der Grundsteinlegung am 9. November gezündet werden", wie die SZ schrieb.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusOlympia-Attentat von 1972
:"Wo sind ihre Waffen, ihre Reisepässe?"

Ein internationales Forschungsteam zur Aufarbeitung des Olympia-Attentats in München 1972 hat seine Arbeit aufgenommen. Viele Fragen sind ungeklärt, einige Asservate nicht aufzufinden. Die Suche beginnt.

Von Joachim Mölter

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: