Öffentlicher Nahverkehr:Stadtrat bekennt sich zur Tram-Westtangente

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Die neue Trasse soll den Romanplatz in Nymphenburg über die Fürstenrieder Straße mit der Aidenbachstraße in Obersendling verbinden. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Die CSU scheitert mit dem Versuch, das Projekt auf Eis zu legen. Ende 2028 soll die rund 490 Millionen Euro teure Verbindung fertig sein.

Von Andreas Schubert

Für die beiden CSU-Stadträtinnen Alexandra Gaßmann und Veronika Mirlach steht beim Thema Tram-Westtangente fest: Sie waren, sind und bleiben gegen das Projekt. Das haben beide am Mittwoch im Mobilitätsausschuss des Stadtrats noch einmal ausdrücklich betont. Dennoch ist die CSU mit ihrem Dringlichkeitsantrag gescheitert, das Projekt so lange auf Eis zu legen, bis es eine endgültige Förderzusage für die Finanzierung der rund 490 Millionen Euro teuren Trasse gibt. Das schließe, so hieß es im Antrag, auch Baumfällungen zur Vorbereitung des Trambahnbaus ein.

Insgesamt wird die Strecke zwischen Romanplatz in Neuhausen und Aidenbachstraße in Obersendling 8,3 Kilometer lang sein. Laut aktuellen Planungen soll bis Dezember 2025 der Abschnitt zwischen Agnes-Bernauer- und Ammerseestraße fertig sein, bis Ende 2027 der Abschnitt bis zum Ratzingerplatz. Die letzten beiden Abschnitte zwischen Romanplatz und Agnes-Bernauer-Straße sowie zwischen Ratzingerplatz und Aidenbachstraße sollen von Dezember 2028 an befahren werden. Die Westtangente wäre dann vollendet.

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Zum Start der Tram-Westtangente soll eine zusätzliche Tramlinie von Pasing kommend durch die Fürstenrieder Straße über die Ammerseestraße bis Gondrellplatz fahren. Diese "Tingelbahn" lehne man ab, sagte Gaßmann. Überhaupt sei das viele Geld für die Westtangente ihrer Ansicht nach etwa in soziale Projekte sinnvoller investiert.

Diese Argumentation stieß auf viel Widerspruch. Paul Bickelbacher (Grüne) nannte es "unseriös", eines der wichtigsten ÖPNV-Projekte jetzt noch infrage zu stellen. "Mit wie vielen sinnbefreiten Anträgen will sich die CSU noch lächerlich machen", sagte Brigitte Wolf (Linke), die darauf verwies, dass man bei anderen Projekten, etwa beim Autotunnel im Hasenbergl oder bei der U9, Milliarden sparen könne. Fritz Roth (FDP) nannte die Westtangente ein sinnvolles Projekt, Nikolaus Gradl (SPD) erinnerte daran, dass die CSU im Dezember 2016 zu Zeiten der schwarz-roten Kooperation im Rathaus bis auf fünf Ausnahmen ebenfalls für die Westtangente gestimmt habe.

Was die Förderfähigkeit angeht, erklärte Ingo Wortmann, Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), das Risiko, diese zu verlieren, gehe "gegen null". Ende 2024 rechnet die MVG mit den Förderbescheiden von Bund und Freistaat.

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