20 000 Haushalte ohne Strom - und das bis zu anderthalb Tage lang: Ein Kabelbrand hat am Freitagmorgen in München den Osten der Stadt in Teilen lahmgelegt. Das Feuer war in der Nacht ausgebrochen und richtete immensen Schaden an. Arbeiter stehen auf der Baustelle in der Haager Straße - beim Feuer wurden die Kabel in der Baugrube beschädigt.
Seit Freitagfrüh bemühen sich Arbeiter darum, die Schäden zu reparieren - schwere Regenfälle haben die Aufgabe in der Nacht nicht erleichtert. Am Samstagvormittag teilten die Münchner Stadtwerke (SWM) mit, dass bis zum Abend wieder alle Haushalte mit Strom versorgt werden sollten. Bereits am Vormittag seien nach SWM-Angaben bereits 80 Prozent der etwa 20 000 betroffenen Haushalte wieder an die Stromversorgung angeschlossen gewesen.
Die Folge des schweren Brandes: Ampelanlagen sind ausgefallen - teils funktionierten sie auch in der Nacht noch nicht. Nicht nur im Straßenverkehr sorgte der Stromausfall für Ärger. Viele Menschen waren im Home-Office ohne Internet, Kühltruhen tauten auf - was vor allem Lebensmittelhändlern und Gastronomen zu schaffen machte - und elektronische Kassen funktionierten nicht.
Wer das Bild von den Flammen sieht, die in der Nacht aus der Baugrube loderten, versteht, woher die schweren Schäden kommen. Dort liegt derzeit eine unterirdische Stromtrasse frei.
Wie das Feuer ausbrechen konnte, das wird derzeit untersucht. Schon am Freitag vermutete die Münchner Polizei, dass es sich um Brandstiftung handeln könnte. Am Samstagvormittag übernahm dann der Staatsschutz die Ermittlungen - politische Motive könnten nicht ausgeschlossen werden.
An der Baustelle sind die Schäden noch gut sichtbar. Die betroffenen Haushalte im Münchner Osten sollten bis spätestens 18 Uhr wieder mit Strom versorgt sein, teilten die Stadtwerke mit. Wie lange die tatsächlichen Reparaturarbeiten dauern würden, war unklar.