"Ich wünschte mir, dass jeder Mensch so tapfer were wie du": Dieser Brief von Kinderhand, dazu ein gemalter Schutzengel, dazu Kerzen und Blumen markierten vor zehn Jahren jenen Ort am S-Bahnhof Solln, wo Dominik Brunner starb. Sein Name ist seither das Symbol für Zivilcourage, aber auch für deren Gefahren. Sein Tod ist sehr vielen Münchnern bis heute im Gedächtnis geblieben.
Brunner hatte sich schützend vor jüngere Schüler gestellt, denen drei junge Männer Geld abpressen wollten und von denen sie massiv bedroht wurden. Am Bahnsteig kam es zur Konfrontation, die Polizei, die der 50-jährige Geschäftsmann bereits gerufen hatte, war noch nicht da. Brunner schlug zuerst zu, was ihm Besserwisser postum zum Vorwurf machten. Das Gericht aber sah darin Notwehr in Erwartung eines unmittelbar bevorstehenden Angriffes. Die beiden Haupttäter traten und schlugen ihn mindestens 22 Mal, Dominik Brunner starb an Herzstillstand. Die Täter wurden zu hohen Haftstrafen verurteilt.
Solche Jugendgewalt kommt weit seltener vor, als die Öffentlichkeit glauben mag. Geblieben sind jedoch Fragen, auf die es nie eindeutige Antworten geben wird: Wann kann, soll, muss jemand eingreifen, um Schwächere zu schützen? Welches Risiko ist ein solches Eingreifen wert? Polizeipsychologen haben immerhin eine tröstliche Botschaft: Seit der mutigen Tat, die Brunner so bitter büßte, ist die Bereitschaft anderen zu helfen, offenbar eher gestiegen. Sinnvoll ist es immer, sich in einer solchen Lage auch an Mitreisende und Umstehende zu wenden, um den Tätern nicht alleine gegenüber zu stehen. So wie es Dominik Brunner ergangen ist - an diesem Donnerstag vor genau zehn Jahren.
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