Es gibt Plätze in München, da verweilt man gern, denn ach, sie sind so schön. Und es gibt den Max-Joseph-Platz. Eigentlich zentral, eigentlich groß, eigentlich ideal zum Sehen und Gesehen werden vor der Staatsoper. Aber tatsächlich leider hässlich. Noch.
Denn Münchens zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) präsentiert dort, wo alles ein bisschen besser aussieht, wie der Max-Joseph-Platz aufgehübscht werden könnte. Auf Instagram zeigt sie Entwürfe des Baureferats ("gefällt mir unheimlich gut") und ist optimistisch: "Schon im Dezember wollen wir im Stadtrat Nägel mit Köpfen machen."
Bis diese Pläne dann wirklich umgesetzt werden beziehungsweise der Max-Joseph-Platz von der "schwer begehbaren Steinwüste, die sich im Sommer stark aufheizt und wenig einladend ist", zur "grünen Oase mit Sitz- und Flaniermöglichkeiten zwischen Stauden und Blühwiesenfläche" (Habenschaden) wird, können Nutzer schon mal ein "Like" da lassen.
Wer möchte da schon den analogen oder virtuellen Daumen senken, wenn zumindest die Illustrationen mehr Grün und Schatten versprechen, so dass man sich auch ein Picknick vor dem Opernbesuch oder während des Einkaufens vorstellen kann.
Die Zukunft könnte so grün sein, auch vor der Staatsoper.
(Foto: Baureferat/instagram.com/katrinhabenschaden)Derzeit lädt noch wenig dazu ein, länger zu bleiben als nötig - auch wenn es nicht regnet.
Grau in Grau auf dem Max-Joseph-Platz.
(Foto: Peter Kneffel/dpa)Selbst Weihnachtsmänner machen sich angesichts der leeren Brachfläche mit nur noch wenig ansehnlichem Pflaster schnell aus dem Staub.
Der Rotary-Club beim Spendenradeln 2021.
(Foto: Leonhard Simon)Nach einer Umgestaltung könnte der Platz selbst zum Ziel werden - und auch zum Ort für kulturelle Veranstaltungen, statt nur Zufahrts- und Gehweg zur Oper zu sein. Mögliche Varianten dafür zeigt die Stadt auf ihrem Portal.
Grün mit Schirm - eine Oase in der Stadt, einladend für Mensch und Insekt
(Foto: Baureferat/instagram.com/katrinhabenschaden)Und was wird aus dem bislang dominierenden Bauelement des Platzes, sozusagen einem Symbol veralteter Städteplanung? Die Einfahrt zur Opern-Tiefgarage bleibt erhalten, doch wird sie von leider opulent zu lieber unauffällig geschrumpft; auch die Zufahrt wird wohl verlegt.
Falls dem Stadtrat die Entwürfe genauso gut gefallen wie Katrin Habenschaden, bekommen die Münchner einen weiteren Platz, an dem sie, ach, gerne länger verweilen wollen.