München heute:Als Tourist in der eigenen Stadt / Auftakt der "Sommerbühne" im Olympiastadion

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Erst seit einer Woche ist der Olympiaturm wieder in Betrieb. (Foto: Catherina Hess)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Heiner Effern

Wenn Sie zu denen gehören, die ihren Urlaub zuhause verbringen, dann gibt es gute Nachrichten. Der August ist in München ohnehin einer der schönsten Monate des Jahres, weil sich die übervolle Stadt leert und selbst die grantigsten Bedienungen ein paar entspannte Worte finden. Diesen Sommer gehört München aber noch mehr den Einheimischen als sonst, denn die Besucher aus dem Ausland bleiben wegen Corona vielfach weg. Man darf dabei nicht vergessen, dass das für viele Münchner, die im Tourismusgeschäft arbeiten, zu dramatischen Ausfällen führt. Doch vielleicht kann ja der eine oder andere Einheimische diese Not lindern, in dem er selbst zum Touristen in der eigenen Stadt wird und sie neu entdeckt. Es lohnt sich.

Die meisten Sehenswürdigkeiten haben geöffnet, wenn auch unter besonderen Vorzeichen. Man merkt das auch an Kleinigkeiten: Wer den Olympiaturm hinauffährt und von oben den Dom oder sein eigenes Stadtviertel sucht, muss sich vorher im Foyer registrieren. Auf einem kleinen Schild daneben ist der Turm zu sehen, vorbildlich mit Maske obenrum. Am Eingang des Hofbräuhauses, in dem nicht nur die Tischzahl, sondern dadurch auch der Geräuschpegel deutlich heruntergefahren ist, begrüßt der Engel Aloisius die Besucher. Auf dem Plakat hat er aber keine Mass Bier vor sich, sondern eine Flasche mit Desinfektionsmittel. Und in der Frauenkirche kann man zwar sogar in die Unterkirche hinabsteigen, doch der Behälter mit dem Weihwasser ist leer, "zum Schutz vor Ansteckung", wie es auf einem kleinen Zettel heißt.

Die Maske darf man als stete Begleiterin nicht vergessen. Doch wer damit gut zurecht kommt, kann sich München gerade in Ruhe neu erschließen. Man muss sich nicht auf einem halben Quadratmeter an den Riemer See quetschen, ein Besuch im kühlen Schloss Nymphenburg und ein anschließender Spaziergang im Park können zum Beispiel eine Alternative sein. Dort findet man wieder ein ruhiges Plätzchen, der Andrang aus der Zeit des Lockdowns scheint vorüber zu sein. Damals musste die Schlösser- und Seenverwaltung die Zahl der Mitarbeiter in der Parkaufsicht verdreifachen. Nun müssen die wenigen Touristen und die Münchner, die auf Sightseeing-Tour unterwegs sind, die Schlossanlagen mit den üblichen Verdächtigen teilen: Joggern und Gänsen.

Das Wetter: Die neue Woche beginnt wolkenverhangen und regnerisch bei Höchsttemperaturen um 19 Grad.

DER TAG IN MÜNCHEN

Und jetzt alle, die da sind! Nicht erschienene Zuschauer und Tanzen bitte nur mit Maske: Trotz erschwerten Bedingungen machen "Django 3000" beim Auftakt der "Sommerbühne" im Olympiastadion gute Laune.

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