Hygienekonzept:Wie sich München auf die Spiele der Fußball-EM vorbereitet

Lesezeit: 2 min

Vier EM-Spiele werden in der Allianz Arena ausgetragen. (Foto: dpa)

Es steht fest: 14 000 Fans dürfen die Münchner EM-Partien besuchen - Behörden und Organisationen haben jetzt viel zu tun.

Von Joachim Mölter

Beim früheren Fußball-Trainer Huub Stevens hieß es immer: "Die Null muss stehen." Er meinte die Zahl der Gegentore, die seine Elf kassieren durfte. Beim fränkischen Fußball-Freund Markus Söder heißt es nun: "Die 14 000 steht ziemlich fest." Bayerns Ministerpräsident meint damit die Zahl der Zuschauer, die zu den EM-Spielen ins Münchner Stadion dürfen.

Im Rahmen des letzten Testspiels der deutschen Auswahl am Montagabend bekräftigte Söder im Fernsehsender RTL, dass es trotz der sich entspannenden Corona-Lage bei dieser Obergrenze bleibt, "weil die gesamten Hygienemaßnahmen sich danach ausrichten müssen. Wir brauchen ein bisschen Planungssicherheit".

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Die Zeit zum Planen wird ja allmählich knapp bis zum Auftaktspiel der deutschen Mannschaft am 15. Juni gegen Weltmeister Frankreich; dem folgen in München noch Partien gegen Titelverteidiger Portugal (19. Juni) und Ungarn (23. Juni) sowie ein Viertelfinale (2. Juli). Aktuell gleichen die Veranstalter ihr Hygienekonzept mit der jüngsten Infektionsschutzmaßnahmenverordnung Bayerns ab, der 13. mittlerweile. Auch wie die An- und Abreise der Besucher geregelt wird, stimmen Freistaat, Stadt und die Fußball-Organisationen Uefa und DFB derzeit noch ab. Dabei geht es vor allem darum, den Zuschauerstrom zu entzerren - auch wenn 14 000 Fans nur ein Fünftel dessen sind, was an Menschen ins Stadion passen würde und früher einmal auch üblich war.

Bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) bereitet man sich darauf vor, an den Spieltagen auf der Linie U6 mit zusätzlichen Zügen in einem dichten Takt nach und von Fröttmaning zu fahren. Zudem werden an den Knotenpunkten Marienplatz, Odeonsplatz, Münchner Freiheit und Fröttmaning verstärkt U-Bahn-Wachen im Einsatz sein, die dafür sorgen sollen, dass sich die Fahrgäste vor dem Einsteigen am Bahnsteig verteilen und es kein Gedränge am Bahnhof und in den Waggons gibt. Die U-Bahn-Wachen sollen außerdem darauf achten, dass die Maskenpflicht eingehalten wird.

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Wer lieber mit dem Auto anreisen will, kann sich auf der Webseite dfb.de auch einen Parkschein sichern. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat am Stadion 4500 Parkplätze für Ticketbesitzer reserviert. Bislang sind nur einige Hundert abgerufen worden, teilte ein DFB-Sprecher am Dienstag mit. "Aber das wird noch ansteigen", fügte er hinzu, "wir haben nach der Zulassung von Zuschauern am Freitag viele Anfragen bekommen." Der DFB appelliert dabei, sich an die auf dem Parkticket vorgegebene Anfahrtsroute sowie die empfohlene Anreisezeit zu halten, um auch in diesem Fall das Geschehen zu entzerren.

Wie groß die Menschenansammlungen während der EM sein werden, sei allerdings "nach wie vor schwer zu prognostizieren", sagt Polizeisprecher Werner Kraus: "Die Öffnung der Außengastronomie sowie die sinkende Inzidenz im Stadtgebiet München lassen größere Feierlichkeiten nach entsprechenden Spielen jedoch mittlerweile als ein sehr wahrscheinliches Szenario erscheinen." Auch dass sich die Leopoldstraße von der Münchner Freiheit bis hinunter zum Siegestor als Treffpunkt für spontane Siegesfeiern bei den Fans etabliert habe, werde in der Einsatzplanung berücksichtigt.

© SZ vom 09.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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