Die 1980 eröffnete U-Bahn-Station Fraunhoferstraße ist in die Jahre gekommen. Zwar wurden die Toiletten inzwischen erneuert, dennoch steht in den nächsten Jahren eine größere Sanierung an. Die Stadtwerke München (SWM) bringen den U-Bahnhof im Hinblick auf Brandschutz und Sicherheitstechnik auf den aktuellen Stand, bauen ihn barrierefrei aus und gestalten ihn komplett neu.
Die Gestaltung soll einerseits an den Namensgeber Joseph von Fraunhofer erinnern, der sich als Optiker und Erfinder mit dem Spektrum des Sonnenlichts befasst hat. Andererseits an die gelebte queere Vielfalt im Glockenbach- und Gärtnerplatzviertel, an deren Grenze die Station liegt. Das hatte der Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt so angeregt.
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Das künftige Farbkonzept orientiert sich also an den Regenbogenfarben - angefangen mit Rottönen im Zwischengeschoss am Zugang Klenzestraße, über die in Gelb gehaltene Bahnsteigebene bis zum Zwischengeschoss am Zugang Baader-/Reichenbachstraße in Richtung Isar, das in blauen Farbtönen gestaltet wird.
Das Brandschutzkonzept sieht neben der Einhausung der Zugänge auf Bahnsteigebene auch eine maschinelle Rauchabzugsanlage vor. Dafür muss das Zugangsbauwerk an der Ecke Fraunhofer-/Klenzestraße bis auf eine Höhe von etwa elf Metern vergrößert werden.
Die Fassade aus farbig glasierten Keramikstäben soll sich harmonisch in die Umgebung integrieren und die Fassadengliederung und Farbgestaltung der umgebenden Bebauung aufgreifen. Der Zugang zum U-Bahnhof wird mit einer raumhohen Verglasung transparent gehalten.
Noch ist die Modernisierung des U-Bahnhofs in einer frühen Planungsphase. Mit der Baugenehmigung rechnen die SWM bis Mitte 2025. Die Ausführung ist dann in zwei Bauabschnitten vorgesehen: 2026 beginnen vorgezogene Brandschutzmaßnahmen, die Modernisierung startet dann voraussichtlich 2028. Anfang der 2030er-Jahre soll die Station fertig sein.
In den kommenden Jahren sollen etwa 40 U-Bahnhöfe saniert werden. Die SWM verzichten bei der Gestaltung auf die Verkleidungen der sogenannten Hintergleisfassaden, sondern setzen auf Sichtbeton-Optik. Dennoch soll den Stationen nach wie vor eine eigene Farbgestaltung erhalten bleiben, etwa an den Decken.