Jeder andere würde zusammenzucken. Peter Schmid steht in einer Halle, die vor Holzstaub in der Luft fast milchig wirkt, und blickt auf eine schwarze Eisenmaschine. Die ähnelt einem massiven Metalltor, in dessen Mitte mehrere Eisenarme nach unten ragen und auf ein Fass eindreschen. Mit einer Wucht, dass ein Laie Mitleid mit dem kleinen Holzbehälter kriegen könnte. Und bei jedem Schlag mit einem Knall, dass jeder denkt: Da muss ein Amboss aus vier Metern auf einen Metallblock gekracht sein. Jeder, außer er ist Schäffler wie Peter Schmid. Der 31-Jährige mit den kurzen schwarzen Haaren, schwarzem T-Shirt und Jeans zuckt nicht. Er kennt den Sound und weiß, dass diese alte Anthor-Anlage so die Metallringe auf die Fässer setzt. Setzen ist in dem Fall eine geradezu lächerliche Verharmlosung des Vorgangs. Und die Anthor zwar ein uraltes Gerät, aber was ist bei diesem Beruf schon alt.
Münchens letzte Schäffler:Eine Lehrstunde über Bier, Holz und Geschmack
Lesezeit: 9 min
Seit mehr als hundert Jahren baut Familie Schmid hölzerne Bierfässer. Ein früher essenzielles, dann fast ausgestorbenes Handwerk ist längst wieder gefragt. Ein Besuch.
Von Philipp Crone
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