Münchner Menschen der Woche:Neues Literaturevent mit Günter Keil

Lesezeit: 3 min

Moderator, Literaturkritiker und Blogger Günter Keil. (Foto: Bastian Haumann/IMAGO/Funke Foto Services)

Der Kritiker und Blogger diskutiert mit Bestseller-Autorinnen, Michaela May unterstützt den Bici-Bus und Wakeboard-Star Nico von Lerchenfeld ist wieder bei MASH im Olympiazentrum dabei - unsere Münchnerinnen und Münchner der Woche.

Von Sabine Buchwald, Philipp Crone, Sonja Niesmann und Martina Scherf

Literaturverliebt

Günter Keil ist Journalist, Moderator, Blogger und vor allem: ein leidenschaftlicher Vielleser. Über Literatur, die ihm gefallen hat und die ihn inspiriert, schreibt und spricht er gern. So auch über Autorinnen und Autoren, deren Fähigkeiten er bemerkenswert findet. Keil füttert regelmäßig einen Blog mit seinen Gedanken zu Neuerscheinungen, er gehört aber nicht zu den Literaturkritikern wie etwa weiland Marcel Reich-Ranicki, die bei Nichtgefallen Bücher und deren Verfasser mit Verve vernichten. Er ist eher einer, der empfiehlt, was er freudig gelesen hat. So hält er das auch in seiner vierzehntäglich live produzierten Samstagnachmittagshow auf egoFM.

Nun ist Keil mit einem neuen Konzept auf der Bühne zu erleben. Selbstredend wird es auch hier um Geschriebenes gehen. Allerdings interaktiv, das heißt, das Publikum wird miteinbezogen, verrät Keil. Wie er sich das vorstellt, wird die Premiere am Mittwoch, 15. Mai, im Heppel & Ettlich zeigen. Zur ersten Ausgabe von "Literaturrausch" hat er sich drei Schriftstellerinnen eingeladen: Anne Freytag, Yasmin Shakarami und Alexandra Blöchl, bekannt auch unter dem Pseudonym Anne Sanders. Alle drei sind Münchnerinnen und erfolgreich. Man dürfe keine Lesung erwarten, sagt Keil, sondern einen Austausch etwa über die Buchbranche und über die Passion des Schreibens, wie man Worte für literarisch anspruchsvolle Sexszenen findet oder was an Tokio, Adelaide und St. Ives fasziniert. Die neue Veranstaltungsreihe, die vom Kulturreferat gefördert wird, soll eine anregende, persönliche und humorvolle Gesprächsrunde sein. Feilitzschstraße 12, Beginn 20 Uhr.

Radlfreundlich

Schauspielerin Michaela May. (Foto: Gerald Matzka/Getty Images)

Sie radelt gerne und viel, nicht nur im Privatleben, sondern auch auf Tourneen und sogar in manchen Rollen. Weil sie damit andere zum Nachahmen motiviert, ist die Schauspielerin Michaela May zur "fahrradfreundlichsten Persönlichkeit" deutschlandweit ausgezeichnet worden - eine Ehre, die unter anderem auch Christian Ude und Wigald Boning zuteilwurde.

Diese Auszeichnung ist zwar elf Jahre her, aber offensichtlich äußerst nachhaltig, wie sich das bei diesem Thema geziemt. Sie hat der Schauspielerin nun eine Schirmherrschaft eingetragen, beim "Bici-Bus", der am Freitag durch Schwabing rollt. Schulkinder radeln da als Gruppe zum Unterricht, mit verschiedenen "Haltestellen", begleitet und beschützt von Vertretern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, Eltern und eben der Schirmherrin. "Gemeinsam zur Schule zu radeln macht Spaß, und die Kinder können sich dann besser konzentrieren", sagt Eva Mahling vom ADFC, der die Aktion initiiert hat: "Übertrieben formuliert - Radfahren macht schlau."

Luxusorientiert

Hotelmanager Marc Epper. (Foto: Mandarin Oriental)

Das Münchner Mandarin-Oriental hat einen neuen Chef. Der Schweizer Marc Epper, 39, ist nun General Manager des Luxuxhotels im Tal. Epper ist seit elf Jahren im Unternehmen und war bislang laut einer Mitteilung des Unternehmens bereits in den Häusern in Bangkok für den Bereich Gastronomie zuständig, später in Häusern im Mittleren Osten und Europa. Zuletzt leitete er das Hotel in Genf. Epper kommt zu einem spannenden Zeitpunkt: Die Zahl der Konkurrenz-Häuser im Luxus-Segment in München steigt weiter und im kommenden Jahr wird das Münchner Mandarin Oriental 25 Jahre alt.

Boardtauglich

Weltklasse-Wakeboarder Nico von Lerchenfeld. (Foto: Oliver Langel /IMAGO)

Die deutschen Wakeboard-Stars Nico von Lerchenfeld, Julia Rick und Nils Ritzmann werden im Sommer beim Sport-Festival MASH dabei sein. Unter dem Motto "coming home" kommen die "Munich Action Sports Heroes" (MASH) vom 2. bis 4. August in den Olympiapark. Vor zehn Jahren hatte das Sportevent in München Premiere. Neben den Wakeboard-Wettbewerben sind Contests der BMX-Biker, Skateboarder und Streetdancer angekündigt. Erstmals werden auch Deutschlands beste 3x3-Basketballer antreten. Und von Nico von Lerchenfeld darf man einiges erwarten: 2022 gewann er den Wettbewerb, 2023 war er Zweiter.

Sammelsüchtig

Wissenschaftler Wolfgang W. Schmahl. (Foto: privat)

Steine, Mineralien, Sternenstaub - das ist das Spezialgebiet des Wissenschaftlers Wolfgang Schmahl, der jetzt in den Ruhestand verabschiedet wurde. 20 Jahre lang leitete er die Mineralogische Staatssammlung sowie den Lehrstuhl für Strukturforschung an anorganischen und biogenen Geomaterialien der Ludwig-Maximilians-Universität München. Als langjähriges Direktoriumsmitglied gestaltete er auch die Entwicklung der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB) mit, die zu den ältesten und größten Forschungssammlungen der Welt gehören. Auch der Botanische Garten in München, das Museum Mensch und Natur und Zweigmuseen in ganz Bayern wie etwa das Rieskratermuseum in Nördlingen zählen dazu. Im Museum Mineralogia München, das Schmahl umbenannt hatte, weil er den alten Namen "Reich der Kristalle" nicht mehr adäquat fand, lernen Besucher die Grundlagen von Mineralogie und Kristallografie. Und jeder Stein in den unzähligen Schubladen der Sammlung, sagte Schmahl bei seinem Abschied, "erzählt eine Geschichte - über geologische Prozesse, die die Erde gestalten, oder über die Geschichte der Menschen in Bayern und der ganzen Welt."

Schmahls besonderes Forschungsinteresse galt der Untersuchung von biologisch gebildeten Mineralen in Knochen, Schalen oder Zähnen. Der Generaldirektor der SNSB, Joris Peters, dankte dem Kollegen für sein Engagement. Bis ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gefunden sind, wird Schmahl den Lehrstuhl vertreten. Die Leitung der Sammlung und des Museums übernimmt kommissarisch seine Stellvertreterin, Melanie Kaliwoda.

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