Verkehr:Da rollt was auf uns zu

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Am ersten Ferienwochenende rollte die Reisewelle auf der Salzburger Autobahn Richtung Süden. An diesem Wochenende wird eine deutliche Zunahme des Verkehrs in Richtung Norden erwartet. (Foto: Claus Schunk)

Am Sonntag enden die Osterferien in gleich sieben Bundesländern. Der ADAC prophezeit deshalb für das Wochenende Staus auf den Autobahnen rund um München - die A 99 ist dafür gerade besonders anfällig.

Von Martin Mühlfenzl, Landkreis München

Der ADAC bemüht sich um sehr vorsichtigen Optimismus mit Blick auf das letzte Osterferienwochenende und die zu erwartenden Staus auf Deutschlands Autobahnen. "Nicht ganz so angespannt wie zu Ferienbeginn und an Ostern selbst" werde sich die Lage angesichts des Rückreiseverkehrs wohl darstellen, prophezeit der Allgemeine Deutsche Automobil-Club, klar sei aber doch, dass durch das Ferienende in gleich sieben Bundesländern mit deutlich erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen sein muss - auch und gerade im Landkreis München mit seinen acht Autobahnen.

Wie sich die Lage darstellen könnte, wurde bereits an den ersten beiden Wochenenden der Ferien deutlich, als erst die Reisewelle gen Süden vor allem auf der Ostumfahrung der A 99 sowie der A 8 in Richtung Brenner rollte - und am vergangenen Samstag und Sonntag die erste Rückreisewelle die Autobahnen und auch Ausweichrouten im südöstlichen Landkreis München in die entgegengesetzte Richtung blockierte.

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Von Samstagmittag an ging für mehrere Stunden auf der A 8 sowie der Ostumfahrung so gut wie gar nichts mehr. Das erste Nadelöhr auf der Reise Richtung Norden bildet dabei das Inntal-Dreieck, an dem die Salzburger Autobahn und die A 93 aufeinandertreffen und derzeit der Verkehr von einer Baustelle samt Geschwindigkeitsbegrenzung ausgebremst wird. Schneller kommt er in der Folge momentan an den Wochenenden aber in Richtung München kaum mehr voran. Am vergangenen Wochenende herrschte vom Inntal über den Irschenberg, die Dauerbaustelle bei der Anschlussstelle Holzkirchen-Nord, den Hofoldinger Forst bis zum Autobahnkreuz München-Süd durchgängig mindestens stockender Verkehr.

Auch für dieses Wochenende sagt der ADAC vor allem am Freitag- sowie am Sonntagnachmittag den verkehrliche Ausnahmezustand rund um die Landeshauptstadt voraus. Dabei wird die Stadt München selbst samt den Zubringer-Autobahnen A 94 im Osten, der A 8 im Süden, der A 95 im Westen sowie der A 9 im Norden von allzu starkem Verkehr verschont bleiben. Lediglich auf der Lindauer Autobahn dürfte es auf dem Weg in die Stadt und auf den Mittleren Ring zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen kommen.

Auf der A 99 zwischen der Anschlussstelle Aschheim/Ismaning und dem Kreuz München-Nord rauscht der Verkehr bereits auf acht Spuren dahin. (Foto: Sebastian Gabriel)

Der Rückreiseverkehr wird insbesondere alle Autobahnen im Landkreis München enorm belasten. Zur gewohnten Geduldsprobe dürfte dabei die Durchfahrt der Ostumfahrung der A 99 vom Kreuz München-Süd ab werden, schließlich trägt die Autobahn die Hauptlast, wenn es darum geht, den Verkehr in Richtung Norden zu verteilen - mehr als 160 000 Fahrzeuge sind hier am Tag unterwegs, an Ferienwochenenden dürften es noch einmal deutlich mehr sein. Staus sind auf der Umfahrung also programmiert.

Mehr als 1000 Baustellen gibt es derzeit auf Deutschlands Autobahnen

Hinzu kommt, dass der Verkehr auch von zahlreichen Baustellen ausgebremst wird. Etwas mehr als 1000 Baustellen gibt es laut ADAC derzeit auf Deutschlands Autobahnen - eine der größten und aufwendigsten stellt dabei der achtspurige Ausbau der A 99 dar. Zwar läuft dieser bei vollem Betrieb auf jeweils drei Spuren in jede Richtung, aber schon ein kleiner Unfall kann verheerende Auswirkungen haben. So kam es in den vergangenen Wochen mehrfach teilweise sogar zu Komplettsperrungen der Umfahrung nach Unfällen. Und wenn die Hauptverkehrsader im Großraum München dicht ist, leiden vor allem die Kommunen neben den Autobahnen.

Spätestens dann verlagert sich der Verkehr schon weit vorher von der Salzburger Autobahn auf die Ausweichrouten im Landkreis München. Besonders betroffen sind dann die Gemeinden Aying und Höhenkirchen-Siegertsbrunn mit der Staatsstraße 2078 und die Gemeinden Sauerlach und Brunnthal mit der Staatsstraße 2070. Aber auch weiter nördlich drängt der Verkehr bei Staus auf der Ostumfahrung auf die Nebenstraßen, vor allem ab der Anschlussstelle Hohenbrunn über die Bundesstraße 471 durch Putzbrunn, Haar über Feldkirchen bis nach Aschheim und dort wieder auf die A 99. Von dort fließt der Verkehr meist etwas flüssiger auf der bereits auf acht Spuren erweiterten Umfahrung bis zum Kreuz München-Nord.

Aber auch im Münchner Norden und Westen rechnet der ADAC mit zusätzlichem Verkehrsaufkommen zum Ferienende vor allem in Richtung Nürnberg und Stuttgart. Hohe Staugefahr besteht demzufolge auf der Westumfahrung der A 99 vom Autobahndreieck München-Süd-West bis zum Kreuz Nord. Und auch vom Dreieck München-Feldmoching über die A 92 vorbei an Ober- und Unterschleißheim bis zum Kreuz Neufahrn dürfte es eng werden. Die Reiserückkehrer müssen an diesem letzten Ferienwochenende also viel Geduld mitbringen. Und die Daheimgebliebenen sollten sich überlegen, ob sie ihr Auto lieber gleich stehen lassen.

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