Windkraft im Forstenrieder Park:Vergabe nach dem Windhund-Prinzip

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Im Forstenrieder Park bei München sollen drei Windräder entstehen. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Bei einer Informationsveranstaltung zeigt sich, dass das Interesse in Pullach, Neuried, Baierbrunn und Schäftlarn an einer finanziellen Beteiligung groß ist, aber viele das Nachsehen haben könnten.

Von Susanne Hauck, Pullach/Schäftlarn

Schon jetzt zeichnet sich ein starkes Interesse an einer Beteiligung an den geplanten Windrädern im Forstenrieder Park ab, jedenfalls wenn man nach der Stimmung bei der online ausgeführten Informationsveranstaltung am Donnerstagabend geht. Mehr noch: Viele Interessierte machen sich offenbar Sorgen, dass sie bei einer Zeichnung leer ausgehen. Denn zeichnungsberechtigt sind zunächst nur Einheimische aus den direkt an den Forstenrieder Park angrenzenden Gemeinden, also Pullach, Neuried, Baierbrunn und Schäftlarn sowie Gauting und Starnberg, und aus der Stadt München Einwohner der Stadtteile Fürstenried und Forstenried. So erklärte Katharina Habersbrunner das Verfahren nach dem sogenannten regionalen Kirchturmprinzip. Sie bestätigte die von Fragestellern mehrfach geäußerten Bedenken, wonach im Falle einer vollständigen Zeichnung der Kapitalsumme keine weitere Ausgabe mehr möglich ist.

Zu Beginn der knapp zweistündigen Veranstaltung stellten Oberbayerns Windkümmerer Peter Beermann und Helmut Mangold, der Geschäftsführer der vor Kurzem gegründeten Bürgerwindpark Forstenrieder Park Verwaltungs GmbH, den aktuellen Stand des Projekts vor, das die Gemeinden Neuried und Pullach angestoßen hatten und dem sich Baierbrunn und Schäftlarn angeschlossen haben. Insgesamt sind drei Windräder östlich und drei westlich der Autobahn A 95 geplant. Nachdem das Projekt alle Hürden wie Schallschutz- und Artenschutzgutachten, Abstandsregelungen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen erfolgreich genommen hat, steht es jetzt im Genehmigungsverfahren. Läuft es wie gewünscht, könnten die Windräder in zwei Jahren in Betrieb gehen und rund 66 Millionen Kilowattstunden jährlich produzieren, genug um 20 000 Haushalte mit regionalem Strom zu versorgen.

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Anschließend wurden Fragen beantwortet, die zuvor im Chat gestellt werden mussten. Die meisten drehten sich um Details zur Bürgerbeteiligung an den Energiegenossenschaften, die sich lediglich durch die regionale Verankerung unterscheiden. So sei die Einstiegssumme von 1000 Euro, die in Tausender-Schritten gesteigert werden könne, bewusst niedrig gewählt worden, um auch Kleinanlegern entgegenzukommen, erklärte Habersbrunner. Vorerst soll der Betrag nicht nach oben gedeckelt werden, was Sorgen weckt, einzelne Investoren könnten groß einsteigen und anderen zu wenig übrig lassen. "Wir schauen, wie wir es gerecht gestalten können", beschwichtigt Habersbrunner, die Beteiligungssummen in Höhe von 3000 Euro für realistischer hält als solche von 50 000 Euro.

Das Wild arrangiert sich erfahrungsgemäß mit den Windrädern

Weitere Details zum Verfahren: Interessenten können sich über die Mitgliedschaft in einer von drei Energiegenossenschaften in Form von verzinsten Darlehen mit einer Laufzeit von 20 Jahren beteiligen. Doch noch ist das Ganze nicht spruchreif; erst im letzten Quartal des Jahres wollen die Genossenschaften Veranstaltungen zu finanziellen Beteiligungsmöglichkeiten vornehmen, wenn der Strompreis feststeht. Bei der Veranstaltung am Donnerstag wurde nur darum gebeten, Interesse unverbindlich zu bekunden: per E-Mail an info@windkraft-forstenriederpark.de.

Bedenken kamen auf der Veranstaltung wegen möglicher Auswirkungen auf Landschaftsbild und Wildtiere im Forstenrieder Park auf. Im Münchner Süden habe der Regionale Planungsverband die Aussicht auf die Berge entsprechend berücksichtigt und lasse Anlagen nur gebündelt zu, erklärte Beermann. Tiere zögen sich in der Bauphase zurück, arrangierten sich aber danach erfahrungsgemäß gut mit Windrädern, zumal es sich beim Forstenrieder Park um einen Nutzpark mit Lkw-Verkehr handle. "Da kann ich Ihnen die Angst nehmen."

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