Landtagswahl 2023:Deutliche Abfuhr für Martin Zeil

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Parteifreunde und Kontrahenten: Marco Deutsch (links) und Martin Zeil bei der Nominierung des FDP-Landtagskandidaten in Pullach. (Foto: Claus Schunk)

Bayerns ehemaliger Wirtschaftsminister verliert bei der Nominierung des FDP-Direktkandidaten im Stimmkreis München-Land Süd klar gegen den Grünwalder Marco Deutsch.

Von Martin Mühlfenzl, Pullach

Mit großer Mehrheit haben die FDP-Mitglieder am Donnerstagabend im Pullacher Bürgerhaus den Grünwalder Unternehmer Marco Deutsch, 60, als Direktkandidaten im Stimmkreis München-Land Süd für die Landtagswahl im Herbst 2023 nominiert. Deutsch setzte sich mit 44 Stimmen deutlich gegen Bayerns ehemaligen Wirtschaftsminister Martin Zeil, 66, durch, der erst vor gut zwei Wochen überraschend seine Bereitschaft für eine Kandidatur erklärt und diese mit "zahlreichen Anfragen und Ermunterungen" aus dem Landkreis München begründet hatte.

Damit steht das Bewerberfeld der Liberalen im Landkreis für die Wahl im kommenden Jahr und es entspricht den Vorstellungen des Kreisvorsitzenden Michael Ritz aus Grünwald, der sich sowohl für Deutsch als auch die Kirchheimerin Katharina Diem, 34, als Direktkandidatin im Stimmkreis München-Land Nord eingesetzt hatte. Diem konnte sich bereits vergangene Woche bei der Nominierung in Grasbrunn deutlich knapper mit 16 zu 14 Stimmen gegen den Unterföhringer Veit Wiswesser, 64, durchsetzen.

Deutsch tritt damit als Direktkandidat die Nachfolge von Focus-Gründer Helmut Markwort an. Der FDP-Kreisvorstand hatte dem noch amtierenden Alterspräsidenten des Landtags deutlich signalisiert, dass er für eine erneute Bewerbung im südlichen Landkreis nicht auf Unterstützung bauen könne. Der 85-Jährige versucht nun, über eine Kandidatur im Landkreis Freising erneut in den Landtag einzuziehen.

Auf der Nominierungsveranstaltung am Donnerstagabend in Pullach warb Zeil mit seinem langjährigen Einsatz für "Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und soziale Markwirtschaft" - diese Kombination bilde die "DNA" der Liberalen. Die jetzigen Krisen ließen sich nicht durch "Besserwisserei" lösen, vielmehr gehe es darum, den Zusammenbruch der Wirtschaft und Europas zu verhindern. Er wolle aber vor allem für den Landkreis München arbeiten, dem er sich eng verbunden fühle, so der Gautinger.

Dem hielt Deutsch entgegen, er wolle ein Landtagsabgeordneter für alle sein, "für Alt und Jung". Er wolle mit einem Bürgerbüro im Landkreis Präsenz zeigen. Als Unternehmer habe er gelernt zu motivieren. Bayern müsse seine Attraktivität als Wirtschaftsstandort erhalten und ausbauen, dazu gehörten auch eine bessere Kinderbetreuung und Bildung. "Bayern braucht Politiker, die zu ihrem Handeln stehen und Verantwortung übernehmen", so Deutsch.

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