Coronavirus:Seeufer und Isarauen sind für Ausflügler tabu

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So ruhig ist es am Deininger Weiher am Wochenende selten. Deshalb gilt es, diesen und andere beliebte Ausflugsziele derzeit zu meiden. (Foto: Claus Schunk)

Der Aufenthalt in den Erholungsgebieten ist verboten. Das Landratsamt kündigt scharfe Kontrollen fürs Wochenende an.

Von Sabine Wejsada und Iris Hilberth, Landkreis

Eine kurze Runde allein oder mit weiteren Haushaltsangehörigen - ja, Grillpartys und Picknicks im Park oder längeres Verweilen auf Parkbänken - nein. Auch wenn Sport, Spazierengehen und Bewegung an der frischen Luft weiterhin erlaubt sind, appelliert das Landratsamt zum Wochenende an alle Einwohner des Landkreises, ihre Aufenthalte im Freien so kurz wie möglich zu halten und sich dabei nur im näheren Umfeld der eigenen Wohnung zu bewegen. Ein Aufenthalt in den Erholungsgebieten sei wegen der Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus nicht erlaubt.

Diese Regelungen betreffen konkret den Bereich um die Dürnsteiner Brücke, den Forst Kasten, die Isar und die Isarauen, den Deininger Weiher, Feringasee, Garchinger See, Heimstettener See, Taxetweiher, Unterföhringer See sowie Unterschleißheimer See.

Landrat Christoph Göbel (CSU) appelliert mit Blick auf das erste Osterferienwochenende und das erwartete frühlingshafte Wetter eindringlich an alle Bürgerinnen und Bürger, die geltenden Beschränkungen und Auflagen unbedingt einzuhalten: "Mir ist bewusst, dass es nicht immer einfach ist, sich an die Einschränkungen zu halten und auf lieb gewonnene Gewohnheiten und Freiheiten zu verzichten. Ich bitte Sie jedoch nachdrücklich: Bleiben Sie, wann immer möglich, zu Hause!"

Die Einhaltung der Ausgangsbeschränkungen werde auch an diesem Wochenende wieder intensiv kontrolliert. Wer gegen die Anordnungen verstoße, müsse mit hohen Bußgeldern rechnen, teilt das Landratsamt mit. Schon am vergangenen Wochenende mussten die Behörden nach Angaben des Landrats feststellen, dass in den Erholungsgebieten zahlreiche Menschen ohne ausreichenden Abstand oder sogar in Gruppen unterwegs waren, einige zum Teil stundenlang Picknicks im Grünen veranstalteten. Die Maßnahmen, so Göbel, dienten dazu, die Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 zu verlangsamen, um das Gesundheitssystem nicht zu überfordern. Dazu müsse die Zahl der Neuinfektionen so weit wie möglich eingedämmt werden.

Der Landrat warnt davor, sich nicht durch ein jüngeres Alter, geringe Risikofaktoren oder das Tragen eines einfachen Mund-Nasen-Schutzes in falscher Sicherheit zu wiegen. "Der wirksamste Schutz in diesen Tagen ist und bleibt die soziale Distanz - auch wenn es schwer fällt."

Unterdessen gehen die Zahlen der Infizierten im Landkreis weiter nach oben. Am Freitagmittag meldete das Landratsamt insgesamt 783 positiv auf Corona getestete Personen. Besonders auffällig ist der Anstieg in Unterhaching. In den vergangenen zwei Tagen sind dort 32 Fälle dazugekommen, wodurch sich die Anzahl vor dem Wochenende auf 83 erhöht hat.

Die Zahl erklärt sich damit, dass Unterhaching mit 26 000 Einwohnern eine der größten Gemeinden im Landkreis ist. Zudem wurden laut Rathaussprecher Simon Hötzl mittlerweile bereits 420 Tests vorgenommen. Die Tests erfolgen an nur zwei Tagen in der Woche an der Station im Ortspark. "Anders ist dies mit unseren Kapazitäten nicht möglich", so Hötzl. Entsprechend gebündelt würden die Testergebnisse bekannt.

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© SZ vom 04.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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