Antisemitismus:Bombendrohung und Hetze gegen jüdische Einrichtungen

Bombendrohung: Das Jüdische Museum am Münchner Jakobsplatz erhielt erneut eine antisemitische Hetzmail. Der Absender, ein 37 Jahre alter Berliner, ist einschlägig polizeibekannt. (Foto: Stephan Rumpf)

Der Staatsschutz der Münchner Polizei kann einen 37 Jahre alten Berliner als Absender der Mail identifizieren. Er ist kein Unbekannter.

Ein Mann aus Berlin hat dem Jüdischen Museum in München und der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) mit einem Bombenanschlag gedroht. Die Drohung, die vergangenen Mittwoch per Mail eintraf, war eingebettet in antisemitische Tiraden. An der LMU gibt es seit 26 Jahren einen Lehrstuhl für jüdische Geschichte und Kultur. Der Staatsschutz der Münchner Kriminalpolizei konnte den Absender rasch ermitteln: Der 37-Jährige ist kein Unbekannter. Erst im April hatte er judenfeindliche Mails an die Israelitische Kultusgemeinde in München geschickt.

Seither ermittelt die Polizei in München und in Berlin wegen Volksverhetzung und Beleidigung gegen den einschlägig polizeibekannten Berliner. Bereits am 21. April hatte der Mann eine seiner Hassmails an das Jüdische Museum geschickt. Über die Absenderadresse konnte der mutmaßliche Urheber von den Ermittlern leicht identifiziert werden. Ermittelt wird gegen den Mann jetzt auch wegen Bedrohung. Die Münchner Polizei registrierte im vergangenen Jahr 97 judenfeindliche Delikte.

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Von Martin Bernstein

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