Tarifreform im Landkreis Freising:Einfacher und für viele günstiger

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Am 15. Dezember tritt die MVV-Tarifreform in Kraft. Vor allem Vielfahrer sollen künftig deutlich entlastet werden, um ein Signal für eine Verkehrswende zu setzen. Nicht mehr gültige Karten können umgetauscht werden.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Wenn am 15. Dezember die neue MVV-Tarifreform in Kraft tritt, dann wird es nach Aussage von MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch für viele Fahrgäste deutlich günstiger werden, wenn auch nicht für alle. 70 Millionen Euro lässt sich der MVV diese Tarifreform kosten, mit der er vor allem die Vielfahrer und junge Menschen deutlich entlasten will, um ein Signal für die notwendige Verkehrswende zu setzen.

Das Verbundgebiet wird mit der MVV-Tarifreform in sieben Tarifzonen, die Zone M für die Bereiche der Innenstadt München, und die Zonen eins bis sechs eingeteilt. Die bisherige verwirrende Unterscheidung von Ringen, Zonen und Räumen entfällt. Die neue Zone M beinhaltet künftig das komplette Gebiet der Landeshauptstadt München sowie einige umliegende Gemeinden. Die MVV-Verbundlandkreise liegen in den Zonen 1 bis 6.

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Seniorenticket künftig erst ab 65 Jahren, dafür rund um die Uhr

Freising und Moosburg werden auf Grund ihrer Lage in zwei Zonen eingeteilt. Freising in 4 und 5 und Moosburg in die Zonen 5 und 6. Für die Pendler hat das laut MVV-Pressesprecherin Franziska Hartmann durchaus Vorteile. Je nachdem, in welche Richtung man fahre, könne man sich den jeweils günstigeren Tarif auswählen. Der Flughafen liegt in der Zone 5. Für eine Fahrt aus der Münchner Innenstadt zum Flughafen ist dann eine Fahrkarte für die Zone M bis 5 nötig. Die wird mit 11,50 auch billiger, wenn auch nur geringfügig um zehn Cent.

Eine weitere Veränderung, die zunächst eine Verschlechterung ist: Da die Menschen heutzutage deutlich länger arbeiten sollen, wurde beim Ticket für Senioren die Altersgrenze auf 65 Jahre angehoben. Das neue Seniorenticket - die Isarcard 65 - ist dafür jetzt ganztägig und ohne Sperrzeit gültig, das heißt, die viel kritisierte 9-Uhr-Grenze entfällt.

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Das Sozialticket kann im Freisinger Landratsamt beantragt werden

Mehr unterstützt werden sollen auch bedürftige Personen. Das Sozialticket, die Isarcard S, gibt es jetzt nicht mehr nur in München, sondern auch in den Landkreisen. Hier kostet die Monatskarte von Freising nach München 46,70 Euro statt 162,40 Euro. Für das Sozialticket braucht man einen Landkreispass, ausgestellt wird dieser im Landratsamt. Bezugsberechtigt sind nach Aussagen von Robert Winkler vom Freisinger Landratsamt alle Menschen, die Hilfe zum Lebensunterhalt wie Grundsicherung im Alter und oder bei Erwerbsminderung erhalten. Außerdem Bezieher von Arbeitslosengeld II und Sozialgeld, Bezieher von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und auch Personen, die einen Bundesfreiwilligendienst oder ein Freiwilliges Soziales oder Ökologisches Jahr leisten.

Bereits im Dezember könnten entsprechende Anträge im Landratsamt gestellt werden, so Robert Winkler. Die Isarcard S gelte dann von Januar 2020 an. Bei laufenden Abonnements werden von Januar an die neuen Preise abgebucht. Bei einer Reduzierung des Preises wird die Ersparnis erstattet, bei einer Erhöhung erfolgt bis zum Ende der Laufzeit des Abonnements keine Nachberechnung. Fahrrad-Tageskarten, Wochen- und Monatskarten, die vor dem Start der Tarifreform am 15. Dezember 2019 gekauft wurden, sind - bis zum Ablauf ihrer Geltungsdauer - weiterhin gültig.

Einzelfahrkarten Kind und Kurzstrecke sowie Streifenkarten können bis zum 31. März 2020 aufgebraucht oder bei den Kundencentern im MVV umgetauscht werden. Für Jugendliche von 15 bis 20 Jahren gibt es die neue Streifenkarte U 21 - bisherige Streifenkarten zur Nutzung des U-21-Angebotes sind daher nach dem 15. Dezember nicht mehr gültig. Nach der Einführung der neuen Tarifstruktur zum 15. Dezember nicht mehr gültig sind: Einzelfahrkarten, Single-Tageskarten, Gruppen-Tageskarten und Kinder-Tageskarten. Diese Fahrscheine können umgetauscht oder bis zum 31. März 2020 kostenlos erstattet werden.

Informationen zur MVV-Tarifreform sind unter www.mvv-muenchen.de/tarifreform zu finden. Unter dem Punkt "Tarifcheck", kann man auch sofort ausrechnen lassen, was man künftig zahlen muss.

© SZ vom 08.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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