Auswirkungen der MVV-Reform auf den Kreis Freising:Alles neu

Junge Leute müssen auf einigen Strecken mehr bezahlen, auf anderen profitieren sie

Von Paulina Gastl, Florian Beck, Freising

Mit einem neuen Tarif kommen auch neue Preise. Einige der Verbindungen im MVV-Netz werden mit der Reform zwar günstiger, andere wiederum teurer. Auch junge Leute unter 21 müssen mit dem neuen Tarif bei einigen Verbindungen mehr zahlen als zuvor. So kostet eine Fahrt von Freising nach München statt 4,20 Euro von 15. Dezember an 4,62 Euro mit der Streifenkarte. Und die gibt es in Zukunft in neuer Form: Für 15- bis 20-Jährige gibt es die spezielle U-21-Streifenkarte für 7,70 Euro anstatt der bisherigen 14 Euro für reguläre Streifenkarten. Beide Streifenkarten haben zehn Streifen, jedoch muss bei der neuen mehr gestempelt werden. So benötigen junge Leute für eine Fahrt von Neufahrn zum Münchner Hauptbahnhof mit dem neuen Tarif fünf Streifen anstatt wie bisher drei. Dafür sinkt der Preis zumindest für diese Verbindung um acht Prozent, also von 4,20 auf 3,85 Euro. Wer aber von Freising zum Hauptbahnhof fahren möchte, der zahlt mit der U-21-Streifenkarte mehr. Profitieren können vor allem Jugendliche aus ländlichen Teilen des Landkreises. Die Fahrten von Orten wie Gammelsdorf nach München werden durch die neue Zonenfestlegung günstiger.

Dauerkarten, wie Wochen- und Monatskarten, werden ebenfalls billiger. So kostet sowohl der Ausbildungstarif I also auch der Ausbildungstarif II jeweils 30 Prozent weniger bei einer Beispielstrecke von Eching nach Freising.

Ähnlich sieht es bei erwachsenen Pendlern aus, die von Freising mit S-Bahn oder Regionalexpress zum Münchner Hauptbahnhof fahren. Kostete eine Monatskarte diese Personengruppe im alten System noch 175,10 Euro, so spart sie sich dank der Tarifreform nun ganze 12,70 Euro, sieben Prozent des alten Preises, und zahlt nur noch 162,40 Euro für ihr Ticket. Für diejenigen, die aus Moosburg zum Münchner Hauptbahnhof gelangen müssen, sinken die Preise sogar noch drastischer: Eine Monatskarte kostet Pendler statt wie bisher 212,50 Euro nach der Reform nur noch 187,40 Euro, also ganze zwölf Prozent weniger. Und auch die Single-Tageskarte, die preiswerteste Option für Gelegenheits-Pendler, die nur hin und wieder nach München und zurück fahren, kostet mit 11,80 Euro nun sogar ganze neun Prozent weniger im Vergleich zum Preis von 13 Euro, wie er vor der Tarifreform aufgerufen wurde.

Für Pendler jedoch, die nur wenige Male im Monat nach München oder aus München nach Freising fahren und dabei nur die Hinfahrt und keine Rückfahrt buchen, hat sich die Situation zum Schlechteren verändert: Eine Einzelfahrt von Freising zum Münchner Hauptbahnhof oder andersherum kostet, statt wie bisher 8,70 Euro nach der Tarifreform 9,90 Euro, also satte 14 Prozent mehr. Für diese Personengruppe lohnt es sich auch weiterhin, eine Streifenkarte zu kaufen und zu stempeln. Die Kosten mit dieser Methode belaufen sich weiterhin unverändert auf 8,40 Euro pro Fahrt.

Die gute Nachricht: Wer, um Auflockerung in den grauen Arbeitsalltag zu bringen, hin und wieder gerne in die S-Bahn steigt, um etwa an den Starnberger See zu fahren, kann sich zumindest auf dieser speziellen Strecke mit Sicherheit über preiswertere Tickets freuen: Kostete eine Einzelfahrt von Freising nach Starnberg bisher 11,60 Euro, so sinkt der Preis mit der Tarifreform um 15 Prozent auf 9,90 Euro. Noch preiswerter ist die Einzelfahrt nach Starnberg mit dem Stempeln einer Streifenkarte zu gestalten: Statt wie bisher 11,20 Euro werden nach der Reform nur noch 8,40 Euro fällig, der Preis hat sich also um ein Viertel reduziert. Wer jedoch nach dem Besuch in Starnberg auch wieder nach Freising zurück kommen möchte, ist weiterhin mit der Single-Tageskarte am besten bedient: Für nur noch 11,80 Euro, immerhin neun Prozent weniger als die vor der Reform aufgerufenen 13 Euro, ist die zu haben.

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