Freizeit im Landkreis Ebersberg:Steinsee schwimmt schon wieder im Müll

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Der Steinsee gilt als Naturschönheit und ist dementsprechend beliebt bei Ausflüglern. Leider verhalten sich diese nicht immer entsprechend, in jüngster Zeit habe die Vermüllung wieder zugenommen, so das Landratsamt. (Foto: Christian Endt)

Obwohl der Sommer noch gar nicht richtig begonnen hat, ist das Ufer des idyllischen Kleinods bei Moosach schon wieder arg verdreckt. Die Untere Naturschutzbehörde schlägt deshalb Alarm.

Von Andreas Junkmann, Moosach

Obwohl der Frühling von den Temperaturen her bislang eher durchwachsen war, zieht es schon jetzt zahlreiche Badegäste an den beliebten Moosacher Steinsee - und mit ihnen kommt der Müll. Die Untere Naturschutzbehörde (UNB) am Ebersberger Landratsamt schlägt deshalb einmal mehr Alarm, denn die Zigarettenkippen, Kronkorken und Plastiktüten stellen eine ernstzunehmende Bedrohung für das idyllische Kleinod dar.

Schon im vergangenen Jahr hatte die Behörde an die Badegäste appelliert, ihren Müll wieder mit nach Hause zu nehmen. Zeitweise war sogar die Sperrung der einzig frei zugänglichen Badestelle am Steinsee, dem sogenannten Moosacher Bad, im Gespräch. Offenbar ist die Ermahnung der UNB bei einigen Besuchern bereits wieder in Vergessenheit geraten, denn schon wieder nimmt die Verschmutzung Überhand.

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"Diese Hinterlassenschaften verschandeln nicht nur den schönen Platz und sind ein Ärgernis für alle, die den Badeplatz nutzen möchten. Der Müll und die Ablagerungen verunreinigen in zunehmendem Maße das Viehfutter und beschädigen die Erntemaschinen der Landwirte", schreibt die UNB in einer Pressemeldung. Die für die Natur wichtigen, ungestörten Uferbereiche würden durch unbedachtes oder auch rücksichtsloses Betreten oder gar Lagern stark beeinträchtigt und gestört.

Der gesamte Steinsee mit Ufer und Umgebung liegt im Landschaftsschutzgebiet. Mit Ausnahme des Familienbads Steinsee und eben des Moosacher Bads ist deshalb das Betreten der Uferbereiche sowohl von der See- als auch von der Landseite her verboten, wie die Behörde betont. Hier befänden sich besondere Lebensräume für Tiere und Pflanzen, die aufgrund ihrer Schönheit, Artenvielfalt und Eigenart einen besonderen Schutz verdienen.

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Ökologisch intakte Seeuferbereiche mit den vorgelagerten Schilfgürteln und Schwimmblattpflanzen seien zudem eine wichtige Voraussetzung für die Erhaltung einer guten Wasserqualität. Eine einzelne Zigarettenkippe könne eine Menge von 1000 Litern Wasser mit Nikotin verseuchen und vergifte damit zunehmend den Lebensraum der unterschiedlichsten Tiere und Pflanzen und letztendlich auch jedes einzelnen Nutzers des Steinsees. Die UNB richtet daher auch heuer einen dringenden Appell an die Vernunft aller Badegäste und Erholungssuchenden: "Wirken Sie aktiv mit, dass das Moosacher Bad als offene, kostenlose und saubere Badestelle erhalten bleiben kann."

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