Gedenken an Reichspogromnacht:"Erinnerungskultur muss gerade jetzt widerständig sein"

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"Die Erinnerung war schon immer umkämpft. Und zwar auf allen Ebenen", sagt Mirjam Zadoff. (Foto: Orla Connolly)

Der Konsens des "Nie wieder!" wird immer heftiger angegriffen. Die Vergangenheit ist umkämpft. Ein Grund dafür ist laut der Leiterin des Münchner NS-Dokumentationszentrums Mirjam Zadoff, dass es an einem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft mangelt.

Interview von Thomas Radlmaier

Die Jugend des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) erinnert seit 72 Jahren im ehemaligen Konzentrationslager Dachau anlässlich des Jahrestages der Reichspogromnacht an die NS-Opfer. Das Motto der Gedenkfeier lautet seit jeher: "Erinnern heißt kämpfen". Da passt es, dass Mirjam Zadoff bei der Veranstaltung am Sonntag, 12. November, die Gedenkrede hält. Seit 2018 leitet die 49-jährige Historikerin das NS-Dokumentationszentrum in München. Kürzlich erschien ihr Buch "Gewalt und Gedächtnis". Darin beschreibt sie unter anderem, gegen welch heftige Widerstände sich die Erinnerungskultur hierzulande durchsetzen musste und warum das Erinnern an die NS-Verbrechen aktuell so umkämpft ist wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

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