Erinnerungskultur:"Sie würde in Deutschland nie allein in einen Zug steigen."

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Gesprächsszene mit Barbara Yelin (links) und Emmie Arbel aus dem Buch "Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung". (Foto: Barbara Yelin)

Die Münchner Zeichnerin Barbara Yelin hat die Lebensgeschichte von Emmie Arbel, die den Naziterror überlebte, in einer Graphic Novel erzählt.

Interview von Sabine Buchwald

Emmie Arbel, geboren 1937 in Den Haag, wird mit ihrer jüdischen Familie von den Nazis deportiert. Die Eltern sterben in Konzentrationslagern, sie kommt nach dem Krieg zu einer Pflegefamilie. Das vermeintlich sichere Zuhause bringt dem Mädchen aufs Neue leidvolle Erfahrungen. Erst Jahrzehnte später kann Emmie Arbel über ihre Erlebnisse sprechen. In unzähligen Gesprächen in Israel, wo sie seit 1949 lebt, und in Deutschland erzählt sie Barbara Yelin ihr Leben. Die Münchner Zeichnerin hat in ihrer Graphic Novel "Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung" (Reprodukt) für Arbels Erinnerungen eine behutsame, dennoch eindrucksstarke Bildsprache gefunden. Ihre Begegnung mit Arbel wurde von dem kanadischen Projekt "Narrative Art & Visual Storytelling in Genocide & Human Rights Education" initiiert und begleitet. Der Krieg in Israel und Gaza macht das Buch erschreckend aktuell und bringt existenzielle Ängste zurück.

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