Holocaust-Überlebende

Margot Friedländer
:Letzte Ehre für die Ehrenbürgerin

Die Beerdigung der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer am Donnerstag sollte im kleinsten Kreise stattfinden. Stattdessen wurde sie fast zum Staatsbegräbnis.

Von Jan Heidtmann

Nachruf
:Bleibt Menschen

Wenige Holocaustüberlebende haben so ausdauernd gegen das Vergessen angeredet wie Margot Friedländer. Keine haben die Deutschen so vereinnahmt. Jetzt ist sie mit 103 Jahren gestorben. Ausgerechnet in diesen Zeiten.

SZ PlusVon Johanna Adorján

Gedenkfeier in Dachau
:Das Vermächtnis der letzten Zeugen

Vor 80 Jahren befreiten US-Soldaten das Konzentrationslager Dachau. Einer von ihnen war Bud Gahs. Bei der Feierstunde in der Gedenkstätte richtet der 100-Jährige einen Appell an die Nachkommen.

Von Thomas Radlmaier

Geschichte im Oberland
:Ein Denkmal gegen das Vergessen

Japanischstämmige US-Soldaten haben die Überlebenden des Dachauer Todesmarschs nahe Reichersbeuern befreit. Daran erinnert ein Festakt mit Zeitzeugen zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren.

Von Benjamin Engel

Hörspiel
:Wer hat meine Schwester gesehen?

Über ein besonderes Kapitel der Rundfunkgeschichte: Noam Brusilovsky und Ofer Waldman berichten vom Sender Kol Israel, über den Holocaust-Überlebende nach vermissten Angehörigen suchten.

SZ PlusVon Stefan Fischer

Aufsätze des Historikers Omer Bartov
:Mit klarem Blick auf beide Seiten

Der israelische Holocaustforscher Omer Bartov schaut mit einer beeindruckenden empathischen Doppelperspektive auf den Nahen Osten. Und für sein Forschungsgebiet hat er wichtige Anregungen.

SZ PlusRezension von René Schlott

NS-Geschichte in Bayern
:Debatte um eine Gedenkstätte im ehemaligen KZ in Kaufering

Die Geschichte der Konzentrationslager lässt sich nicht ohne ihre vielen Außenlager erzählen. In ihnen mussten die Häftlinge, zumeist Juden, Sklavenarbeit für die deutsche Rüstungsindustrie leisten – so wie in Landsberg/Kaufering.

Von Helmut Zeller

ExklusivBefreiung des KZ Buchenwald
:Das ist die Rede, die Omri Boehm nicht halten sollte

Warum das Gedenken keine lästige Pflicht der Gegenwart ist, sondern die Bedingung der Möglichkeit einer Zukunft. Zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald.

SZ PlusGastbeitrag von Omri Boehm

Befreiungsfeier für das KZ Buchenwald
:Streit über Ausladung von Omri Boehm geht weiter

Israels Botschafter ist zufrieden, dass der Philosoph am Sonntag nicht sprechen wird, der Gedenkstättenleiter ist konsterniert und sogar die Bundesregierung nimmt Stellung.

Bayerisches Nationalmuseum
:Saisonaler Antisemitismus

Das Bayerische Nationalmuseum zeigt auf dem Cover eines Programmhefts eine judenfeindliche Judas-Darstellung. Es ist der zweite Skandal innerhalb eines Monats, der das Ansehen der bayerischen Museen beschädigt.

SZ PlusVon Jörg Häntzschel

SZ-Podcast „Das Thema“
:Israel und der Tag, als alle Gewissheiten einstürzten

Vielseitig, schön, belastend: Mehr als ein Jahrzehnt war Peter Münch SZ-Korrespondent in Nahost. Ein Gespräch über Erlebnisse, Erfahrungen und Ernüchterungen.

Von Peter Münch und Lars Langenau

Holocaust-Überlebender
:Warum ich wieder Deutscher werden will

Er war noch ein Kind, als er mit seiner Familie vor den Nazis fliehen musste, von Karlsruhe nach New York. Jetzt hat sich Peter Barth wieder einbürgern lassen. Über einen Neuanfang mit 87 und das Ende einer lebenslangen Demütigung.

SZ PlusVon Boris Herrmann

Debatte über die AfD
:„Dieser Freitag hat mein Vertrauen in die deutsche Demokratie gefestigt“

Der 99-jährige Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg wollte sein Bundesverdienstkreuz zurückgeben – aus Enttäuschung darüber, dass Friedrich Merz auf die Zustimmung der AfD setzte. Jetzt will es sich der alte Herr aus Ostfriesland noch einmal überlegen.

SZ PlusVon Joachim Käppner

ExklusivBrief an CDU-Vorsitzenden
:„Tun Sie es nicht, Herr Merz“

Die Auschwitz-Überlebende Eva Umlauf warnt den CDU-Chef in einem Brief davor, Politik mit der Zustimmung von Rechten zu machen – und zieht einen historischen Vergleich.

SZ PlusGastbeitrag von Eva Umlauf

Holocaust-Gedenkstunde
:„Nehmt die Feinde der Demokratie ernst“

80 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz findet Bundespräsident Steinmeier im Bundestag mahnende Worte. Neben ihm spricht auch der ukrainische Holocaust-Überlebende Roman Schwarzman.

Internationaler Holocaust-Gedenktag
:Steinmeier: „Verantwortung kennt keinen Schlussstrich“

80 Jahre nach der Befreiung des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz ruft der Bundespräsident dazu auf, die Erinnerung an die Verbrechen und Opfer der Nationalsozialisten wachzuhalten.

Meinung80 Jahre Befreiung von Auschwitz
:Was geschieht, wenn die Erinnerung verblasst?

„Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch“, hat der Philosoph Theodor W. Adorno gesagt, was metaphorisch gemeint war: Nach diesem Grauen könne nichts so normal sein wie zuvor. Aber diese Lehre droht in Vergessenheit zu geraten.

SZ PlusKommentar von Joachim Käppner

80 Jahre nach KZ-Befreiung
:Überparteiliche Reise nach Auschwitz

Verteilt auf zwei Maschinen fliegt fast die ganze deutsche Staatsspitze zum Gedenken nach Polen. An Bord sind auch zwei wichtige Zeitzeugen.

Von Robert Roßmann

Fotos aus Auschwitz-Birkenau
:Dekonstruktion von Ikonen

Das berühmte „Album aus Auschwitz“ zeigt ungarische Juden bei der Selektion an der Rampe aus Perspektive der SS. Drei Forscher ordnen die Fotos, die vielfach unser Bild vom Holocaust prägen, historisch und quellenkritisch ein. Und erklären, was auf den Aufnahmen fehlt.

SZ PlusRezension von Robert Probst

NS-Verbrechen in Griechenland
:Vergessene Schicksale

Mittel- und Osteuropa steht bei der Erforschung der NS-Verbrechen zu Recht im Fokus, doch auch anderswo litten Millionen Menschen unter der Besatzungsherrschaft. Eleni Tsakmaki hat das Schicksal einiger griechischer NS-Opfer näher beleuchtet.

Rezension von René Wildangel

Augenzeugenbericht aus Auschwitz
:Über die „teutonische Präzision“

Der ungarische Autor József Debreczeni durchlitt zwölf Monate KZ-Haft und Zwangsarbeit. Seine brillante Reportage aus dem Jahr 1950, die nun endlich auf Deutsch vorliegt, muss zu den Klassikern der Holocaust-Literatur gezählt werden.

SZ PlusRezension von Rudolf Walther

„A Real Pain“ im Kino
:Es tut noch weh

Können Traumata vererbt werden? Dieser großen und viel diskutierten Frage geht „A Real Pain“ nach. In der Roadtrip-Komödie begeben sich Kieran Culkin und Jesse Eisenberg als Nachfahren von Holocaust-Überlebenden auf die Spuren des Lagergrauens.

SZ PlusVon Kathleen Hildebrand

Literatur
:Absurd und tragikomisch

Esther Dischereit erzählt in „Ein Haufen Dollarscheine“ eine jüdische Familiengeschichte zwischen 1942 und heute. Eine Herausforderung.

Von Insa Wilke

Gustav-Heinemann-Preis für „Emmie Arbel“
:Bilder, die es eigentlich nicht geben kann

Aus Feingefühl und Aquarell entsteht ein einzigartiges Porträt der Holocaust-Zeitzeugin Emmie Arbel. Die Künstlerin Barbara Yelin hat damit grandiose Erinnerungsliteratur geschaffen.

SZ PlusVon Katharina Erschov

Dokumentarfilm „Liebe Angst“
:Was passiert mit Kindern, deren Eltern unfassbares Leid erlebten?

Der lange Schatten von Auschwitz: Ein Dokumentarfilm spürt einer Mutter-Tochter-Beziehung nach, die bis heute im Bann der deutschen Vergangenheit steht.

SZ PlusVon Verena Mayer

Charlotte Knobloch
:„Stehe ich noch als stolze Deutsche vor Ihnen?“

Die Holocaust-Überlebende Charlotte Knobloch hält eine bewegende Rede in der Düsseldorfer Universität. Ihr Vertrauen in die Deutschen sei „fast aufgebraucht“. Ein Rest von Zuversicht aber bleibt.

SZ PlusVon Christian Wernicke

Israel
:Holocaust-Forscher Yehuda Bauer ist tot

Der Historiker galt als einer der bekanntesten Holocaust-Forscher der Welt. Lange hatte er die Gedenkstätte Yad Vashem geprägt. Die derzeitige israelische Regierung bezeichnete er als „Katastrophe“.

Biografie über Esther Bejarano
:Eine aus Deutschland

Sie überlebte Auschwitz, kam zurück ins Land der Täter und wurde zur Ikone der Erinnerung an den Holocaust. Benet Lehmann hat eine einfühlsame Biografie über Esther Bejarano und deren Kampf gegen Rechtsextremismus verfasst. Sie zeigt, was gerade alles auf dem Spiel steht.

SZ PlusRezension von Barbara Distel

Erinnerungsort Badehaus Waldram
:Ein Koffer voller Geschichte

Shai Lachman ist der Sohn des Leiters des DP-Lagers Föhrenwald. Nun schenkt er dem Museum ein besonderes Exponat.

Von Paul Schäufele

Film
:Lachen gegen das Grauen

Lily Bretts Vater überlebte Auschwitz, Jahrzehnte später fuhr er mit seiner Tochter wieder dorthin. Darüber hat sie ein humorvolles Buch geschrieben, das nun verfilmt wurde. Eine Begegnung.

SZ PlusVon Johanna Adorján

„Treasure“ im Kino
:Mit Papa lustig nach Auschwitz

„Treasure“, die Verfilmung von Lily Bretts „Zu viele Männer“, erzählt die Geschichte einer Tochter-Vater-Reise nach Polen, in die düstere Vergangenheit der Familie. Regisseurin Julia von Heinz’ Film überwindet die Sprachlosigkeit.

SZ PlusVon Annett Scheffel

Landtagswahlen
:„Ich habe mehr Angst als Hoffnung“

Der Holocaust-Überlebende Ernst Grube blickt mit Sorge auf einen wahrscheinlichen Wahlerfolg der AfD im Osten. Der Präsident der Lagergemeinschaft Dachau sieht die Erinnerungskultur in Gefahr, für die er und andere Zeitzeugen so lange kämpfen mussten.

SZ PlusInterview von Thomas Radlmaier

Transgenerationale Traumata
:„Ich bin die Wunde der Familie“

Ihre Mutter hat den Holocaust überlebt und konnte darüber zu Hause nicht reden. Ein Gespräch mit der Psychoanalytikerin Maya Lasker-Wallfisch über Trauma, die sich vererben, ihre jahrelange Drogensucht – und eine Begegnung mit dem Sohn des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß.

SZ PlusInterview von Mareen Linnartz

Holocaust
:Vergesst uns nicht

Eine Kindheit im Verborgenen, eine Jugend im KZ: Ernst Krakenberger und Abba Naor gehören zu den Letzten, die das bezeugen können. Mit digitaler Technik wollen Forscher jetzt erreichen, dass man sie auch noch fragen kann, wenn sie nicht mehr da sind.

SZ PlusVon Josef Wirnshofer (Text) und Niklas Keller (Fotos)

Aufstand im Warschauer Ghetto 1943
:Auflehnen gegen die Mordmaschine

Marek Edelman war einer der Anführer des jüdischen Aufstands gegen die deutschen Besatzer in Warschau. In seinen bisher unbekannten Erinnerungen aus der Nachkriegszeit schildert der Sozialist das Grauen so nüchtern wie möglich und schließt so eine Forschungslücke.

Rezension von Jens-Jürgen Ventzki

Erinnerung an den Holocaust
:„Kämpft gegen Dummheit, Bosheit und Verblendung“

Versöhnen, aber nie vergessen: Der Verein „Gedenken im Würmtal“ würdigt seinen gestorbenen Ehrenvorsitzenden Zwi Katz.

Von Patrizia Steipe

Preisverleihung im Alten Rathaus
:Ein brillanter Hineinfühler

Michael Brenner wird mit dem Kulturellen Ehrenpreis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet. Der LMU-Professor für jüdische Kultur erweist sich als großer Redner und bescheidener Freund.

SZ PlusVon Kirsten Wolf

Rede von Historiker Michael Brenner
:Wie ich zur Geschichte kam

40 000 Katholiken, 4000 Protestanten und 40 Juden: Vom Aufwachsen in einer bayerischen Kleinstadt in der Nachkriegszeit – die Rede des Historikers Michael Brenner zum Kulturellen Ehrenpreis der Stadt München.

SZ PlusGastbeitrag von Michael Brenner

Deutsche Juden im Holocaust
:Schicksale hinter Ghettomauern

Andrea Löw hat Briefe, Tagebücher und Erinnerungen von Juden aus dem Deutschen Reich, die „nach Osten“ deportiert wurden, gesammelt. Ihr Buch zeigt eindrucksvoll, wie menschlich – und wie deutsch – diese NS-Opfer waren.

SZ PlusRezension von Stephan Lehnstaedt

Sonderausstellung im Sudetendeutschen Museum
:Schindlers Liste in München

Zum 50. Todestag von Oskar Schindler zeigt das Sudetendeutsche Museum erstmals ein Original-Dokument mit Namen der von dem Industriellen geretteten Juden der Öffentlichkeit. „Hier wird echte Menschlichkeit gezeigt“, lobt Charlotte Knobloch.

Von Marlene Block

Gedenken
:Wie Schüler eine Holocaust-Überlebende in den USA ausfindig machten

Eigentlich will Sigrid Strauss nichts mehr mit Deutschland zu tun haben. Doch dann bekommt die 95-jährige US-Amerikanerin plötzlich einen Anruf aus Feuchtwangen. Der Beginn einer Geschichte, die viel Eindruck hinterlassen hat.

SZ PlusVon Celine Imensek

Holocaust-Überlebender
:"Er war der glücklichste Mensch, den ich je getroffen habe"

Lilly Maier ist elf Jahre alt, als sie Arthur Kern kennenlernt, der den Nazis mit einem Kindertransport entkommen ist. Eine Begegnung, die ihr Leben verändert.

SZ PlusVon Gerhard Fischer

Deutscher Lehrkräftepreis
:Wo in Bayern besonders innovativ unterrichtet wird

Beim Deutschen Lehrkräftepreis werden auch zwei Projekte aus dem Freistaat ausgezeichnet. Die Beispiele zeigen, dass sich die Schüler immer stärker mit politischen und aktuellen Problemen befassen.

SZ PlusVon Celine Imensek

Überleben im KZ
:Tanzstunden in Auschwitz

"Mich kriegen sie nicht klein", hatte sich Roosje Glaser bei ihrer Ankunft im Vernichtungslager geschworen. Die Überlebensgeschichte einer niederländischen Jüdin, die mit SS-Männern tanzte.

SZ PlusVon Jutta Czeguhn

Das Politische Buch
:Nakba und Frohlocken

"Unschuld israelischer Waffen"? Arabische Barbarei? Der Historiker Benny Morris entlarvt mit seiner schonungslosen Analyse des Krieges von 1948 einige Mythen der zionistischen Geschichtsschreibung. Palästinenser seien damals durchaus gewaltsam vertrieben worden.

Rezension von Ludger Heid

Das Politische Buch
:Der Humanist als Brückenbauer

Vor fünf Jahren starb der Münchner Historiker und Russlandexperte Jürgen Zarusky. Ein Aufsatzband würdigt dessen Arbeit und führt sie fort. Über einen außergewöhnlichen Menschen, der Wissenschaft und Empathie vereinte.

SZ PlusRezension von Robert Probst

Holocaust-Überlebender Weinberg
:„Wieso sind alle umgekommen, und ich bin noch hier?“

Der Zeitzeuge Albrecht Weinberg fühlt mit 98 die Verpflichtung, seine Erinnerungen mit jungen Menschen zu teilen. Ein Gespräch über die NS-Zeit in Ostfriesland, den Überlebenskampf im Vernichtungslager Auschwitz und ein Familienfoto, das zugleich ein Wunder ist.

SZ PlusInterview von Joachim Käppner

Generaldebatte
:Nur keine Einigkeit

Sachlichen Widerstreit haben Olaf Scholz und Friedrich Merz lange aufgegeben. Regierungschef und Oppositionsführer verbergen kaum, dass sie sich persönlich nicht ausstehen können. Das macht eine gemeinsame Reaktion auf die Herausforderung durch die AfD schwierig.

SZ PlusVon Daniel Brössler

Holocaust-Gedenkstunde im Bundestag
:"Sei ein Mensch"

Die Überlebende Eva Szepesi und der Sportjournalist Marcel Reif erinnern an den Schrecken - und an das Schweigen, das für manchen auch ein Schutzraum war.

SZ PlusVon Constanze von Bullion

Comics gegen Antisemitismus
:"Das Trauma und die Trauer sind unerträglich"

Ein in Erlangen gestartetes Comic-Projekt fragt "Wie geht es Dir?" 42 Zeichnerinnen und Zeichner reagieren mit der Kraft des Dialogs auf den Überfall der Hamas und den Gaza-Krieg.

SZ PlusVon Jürgen Moises

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