Aktuelles Lexikon:Aspides

Nein, diese erstaunten Badegäste haben sich nicht in der Epoche vertan: 2011 betrachten sie am Strand von Marathon ein Reenactment der Schlacht 490 v. Chr. (Foto: LOUISA GOULIAMAKI/AFP)

Schild und Schutz vor großen militärischen Gefahren, vor den antiken Persern ebenso wie vor den Huthi-Milizen der Gegenwart.

Von Joachim Käppner

Die europäische Marinemission "Aspides", an der die deutsche Marine sich mit einer Fregatte beteiligt, soll den wichtigen Seeweg durch das Rote Meer vor Raketen und Drohnen der Huthi-Milizen aus Jemen schützen. Eben das besagt der altgriechische Name des Einsatzes, der sich als Schutz, Schilde oder Schutzschild übersetzen lässt. Die griechischen Fußsoldaten der Antike waren die gefürchtetste Infanterie ihrer Epoche, die mit Helm und Brustpanzer geschützten Männer trugen einen meist runden großen Schild zur Abwehr von Pfeilen oder Hieben ihrer Feinde. In dichten Schlachtreihen aufgestellt und durch ihre Schilde geschützt, besiegten die Hopliten genannten Schwerbewaffneten unter anderem die Invasionsarmeen des persischen Großreichs wie bei Marathon 490 v. Chr. oder Plataiai 479 v. Chr. Die aneinandergereihten Schilde machten die Formation schwer angreifbar, fiel ein Krieger, nahm der nächste von hinten dessen Platz ein. Der typische Rundschild selbst hatte bis zu einen Meter Durchmesser, war bunt bemalt, aus Holz gefertigt und oft mit einer Metallschicht verstärkt. Ihn einzusetzen erforderte viel Kraft, Ausbildung und Training - so wie die Mission am Horn von Afrika jetzt auch.

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