Davos, das ist Skiort und Weltwirtschaftsforum. Davos ist seit 100 Jahren, als Thomas Mann den Luftkurort als Schauplatz für seinen "Zauberberg" entdeckte, aber auch: Sanatorium. Im vorletzten Kapitel des 1924 erschienenen Romans beschreibt Mann, wie unter den betuchten Patienten in den Schweizer Bergen eine beängstigende Streitlust ausbricht, eine plötzliche "allgemeine Neigung zum giftigen Wortwechsel, zum Wutausbruch, ja zum Handgemenge". Nun muss man von der Weltliteratur nicht gleich den Bogen zur aktuellen Weltlage schlagen - aber aufgeladen, ja gereizt ist die Zeit 100 Jahre später angesichts zweier Kriege und zahlreicher Großkrisen allemal. Globalisierung und Freihandel erleben vor diesem Hintergrund eine Zäsur, was auch am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos nicht vorbeigeht, das an diesem Montag beginnt.
Davos:Ein Fall fürs Sanatorium
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Das Weltwirtschaftsforum war lange Zeit das heißeste Get-together der globalisierten Elite, die den Freihandel feierte und stets das Besondere erwartete. Nun liegt die Weltwirtschaft am Boden - und im Schnee tummeln sich die Protektionisten.
Kommentar von Judith Wittwer
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