Der Gillamoos im niederbayerischen Abensberg ist so etwas wie ein politischer Aschermittwoch, nur im September. Doch es geht nicht nur um die Politik. Der Jahrmarkt, den die Abensberger ausdrücklich als "kein Volksfest" beschreiben, reicht zurück bis ins 14. Jahrhundert. 1313 erstmals urkundlich erwähnt, ist der Gillamoos wohl das älteste, pardon, Volksfest in Bayern.
Der Name rührt von einer Wallfahrt zum heiligen Ägidius her. Dessen Name wurde im Dialekt zu Sankt Gilg und schließlich zu Gilla, während der Namensbestandteil Moos auf das sumpfige Gelände rund um Abensberg anspielt.
Bis heute gibt es einen Vieh- und Warenmarkt, dazu eine Gewerbeausstellung, aber auch eine Festwiese mit Fahrgeschäften. Dazu vier Festzelte, ein Weißbierstadl und ein Weinzelt, die an diesem Montag den Politikern der Landtagsparteien eine Bühne bieten. Nur die AfD tritt außerhalb der Festwiese auf, im Schlossgarten.
Alle bayerischen Spitzenkandidaten kommen nach Abensberg, dazu CDU-Chef Friedrich Merz, der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil und FDP-Bundesvize Wolfgang Kubicki. Die Grünen holen sich den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann. Die Freien Wähler kommen alleine mit Hubert Aiwanger aus.