Serien des Monats August:Bis zum Höhepunkt

Lesezeit: 3 min

Zoe Lister-Jones in der Paramount+-Serie "Slip". (Foto: IGN/PARAMOUNT/SKY)

Viel Spaß am Sex, Gastro-Abgründe in "The Bear" und eine schnurrende Jedi-Katze: die Empfehlungen der Redaktion.

Von Aurelie von Blazekovic, Elisa Britzelmeier, Fritz Göttler, Kathleen Hildebrand, Andrian Kreye, Christiane Lutz, Milan Pavlovic und Claudia Tieschky

Conversations with Friends

Frances (Alison Oliver, r.) und Bobbi (Sasha Lane, l.) sind schon ewig Freundinnen. (Foto: ZDF und Enda Bowe)

Worum geht's: Frances hat eine Affäre mit Nick, der mit Melissa verheiratet ist, auf die wiederum Bobbi steht, die Frances' beste Freundin und Ex-Partnerin ist. Alle machen künstlerische Projekte und schreiben viele Textnachrichten.

Heimlicher Star: Dublin. Die Uni, die Pubs, die Küste, gefilmt im schönsten Licht.

Nicht geeignet für: Moralapostel. Und alle, die es laut und actionreich mögen. Elisa Britzelmeier

In der ZDF-Mediathek , zusammen mit der anderen Sally-Rooney-Verfilmung "Normal People".

The Lost Flower of Alice Hart

Alice (Alycia Debnam-Carey) verlässt als Erwachsene die Farm ihrer Großmutter. (Foto: Hugh Stewart)

Worum geht's: Das Mädchen Alice verliert seine Eltern und lebt fortan bei seiner strengen Großmutter June auf einer Blumenfarm. Alice muss sich als Erwachsene einerseits von ihrer problematischen Familie emanzipieren und eigene Wege gehen, andererseits ebenjene problematische Familiengeschichte aufarbeiten. Melodramatisch, aufreibend, aber gut.

Heimlicher Star: Die Blumenfarm "Thornfield", spektakulär schön nahe der Küste von New South Wales in Australien gelegen.

Nicht geeignet für: Menschen, die Darstellung häuslicher Gewalt nicht sehen können. Christiane Lutz

Sieben Folgen, bei Prime.

Slip

Zoe Lister-Jones in der Paramount+-Serie "Slip". (Foto: IGN/PARAMOUNT/SKY)

Worum geht's: Die deprimierte Enddreißigerin Mae (Zoe Lister-Jones) entdeckt, dass sie per Orgasmus durch Paralleluniversen reisen kann. Die gute Nachricht: Sie hat fortan sehr viel Spaß am Sex. Die schlechte: Sie bleibt in allen Realitäten unglücklich. Bis zum Höhepunkt, schon klar.

Heimlicher Star: Der 18-Jährige, der die wild gewordene Mae auf ihrem sexuellen Egotrip einbremst.

Nicht geeignet für: Alle, die mal eine Serie mit den Eltern schauen wollen. Oder mit den Kindern. Aurelie von Blazekovic

Acht Folgen, bei Paramount Plus.

Zweite Staffel von "The Bear"

Dreamteam: Ayo Edebiri als Sydney Adam und Jeremy Allen White als Carmy Berzatto. (Foto: Chuck Hodes/Disney+)

Worum geht's: Sternekoch Carmy Berzatto will aus der Sandwichbude seines verstorbenen Bruders in Chicago ein Spitzenlokal machen. Da tun sich Abgründe auf. Auf der Baustelle, im Team, in der Familie. Alles mit Hochdruck inszeniert, und noch besser als die erste Staffel aus dem vergangenen Sommer.

Heimlicher Star: Jamie Lee Curtis in ihrer Gastrolle als psychotische Matriarchin der Berzatto-Familie.

Nicht geeignet für: Alle, die sich beim Fernsehen entspannen wollen. Andrian Kreye

Zehn Folgen, auf Disney +.

Painkiller

Szene aus "Painkiller". (Foto: Netflix)

Worum geht's: ein Kapitel Kapitalismus pur. Ein wirksames Schmerzmittel, Oxicontin, das durch eine rigorose Werbe- und Verteilerstruktur, Purdue Pharma, zu immer mehr Leidenden gebracht wird und der Familie Sackler Milliardengewinne bringt. Dumm nur, dass das Mittel süchtig macht, es gibt Hunderttausende Tote, eine selbst im Land gemachte Drogenkrise. Alles ist höchst unmoralisch, aber ganz legal. Die ermittelnden Behörden müssen ein Verbrechen finden, das die Sacklers vor Gericht bringt.

Heimlicher Star: Die Purdue Barbies, langbeinige und leichtgläubige Mädchen, die gedrillt werden, um die Ärzte im Land zu animieren, möglichst viel Oxicontin zu verschreiben, und die dafür mit Partys und Porsches beglückt werden.

Nicht geeignet für: Alle, die über die Ursprünge von Sucht und Abhängigkeit grübeln. Fritz Göttler

Sechs Folgen, auf Netflix.

Dritte Staffel "Only Murders in the Building"

Martin Short auf Tätersuche (im Hintergrund Steve Martin). (Foto: Craig Blankenhorn/HULU/HULU)

Worum geht's: Das originellste Podcast-Trio weit und breit spielt wieder Detektiv: Selena Gomez und den beiden kriminell vernachlässigten Mittsiebzigern Steve Martin und Martin Short fällt eine weitere Leiche vor die Füße. Und schon beginnt das Spiel mit Finten, Alibis und Motiven aufs Neue, denn na klar, so ziemlich jeder könnte schuldig sein - auch Meryl Streep, lustig wie selten als Loretta, die Diva mit der Chance auf eine sehr späte Karriere.

Heimlicher Star: Ashley Park konnte man in Emily in Paris jeden Wunsch am Augenaufschlag ablesen. Hier hat sie umso mehr zu tarnen und täuschen.

Nicht geeignet für: Zuschauer, die Theatralisches nervt. Milan Pavlovic

Zehn Folgen, auf Disney +.

37 Sekunden

Clara (Emily Cox) und Leonie (Paula Kober) sind unzertrennlich - zumindest, bis Clara erfährt, dass Leonie ein Verhältnis mit ihrem Vater Carsten hat - und ihn der Vergewaltigung beschuldigt. (Foto: Barbara Bauriedl/ARD Degeto/Odeon Fiction)

Worum geht's: Der berühmte Singer-Songwriter Carsten (Jens Albinus) verdankt den Kreativitätsschub für sein Comeback-Album der heimlichen Affäre mit der talentierten Musikerin Leonie (Paula Kober), der besten Freundin seiner Tochter Clara (Emily Cox). Die Affäre ist beendet, aber bei Carstens Geburtstagsparty haben er und Leonie Sex, obwohl Leonie sagt, dass sie nicht will. Es dauert eine Weile, bis sie das Wort Vergewaltigung ausspricht, Carsten streitet es ab. Dann sprengen die Ereignisse mit quälend langsamer Wucht Familie, Karriere und sehr viele Lebenslügen.

Heimlicher Star: Martin Feifel als Carstens Manager - der nach dem Joggen atemlos die Zigaretten sucht, seine Kleinkinder im Schlepptau hat und ungewollt eine Eskalation auslöst.

Nicht geeignet für: Menschen, die sich von schönen Bildern schöne Ereignisse erwarten. Diese Serie sieht anfangs nach leichter Fernsehunterhaltung aus, ein großartiger Irrtum. Claudia Tieschky

Sechs Folgen, ARD-Mediathek.

Star Wars: Ahsoka

Sabine Wren (Natasha Liu Bordizzo) rast gern über die Wüstenautobahn ihres Planeten Lothal und ist dementsprechend eine der vielen "schwierigen Frauen" in "Star Wars: Ahsoka". (Foto: Lucasfilm Ltd.)

Worum geht's: Eigentlich, worum es immer geht in "Star Wars": Das böse Imperium muss besiegt werden. Diesmal ist es das angeblich schon, aber ein paar Unverbesserliche wollen es wieder zum Leben erwecken, indem sie einen mächtigen General aus dem Exil befreien. Dazu brauchen sie eine geheimnisvolle Sternenkarte, die Jedi-Kriegerin Ahsoka Tano ihnen abluchsen muss. Dazu tut sie sich mit ihrer früheren (weil ungehorsamen) Jedi-Schülerin zusammen. Das Besondere: In dieser neuesten Serien-Auskopplung aus dem "Star Wars"-Universum sind fast alle Hauptfiguren weiblich und es liegt ein starker Fokus auf den magischen Aspekten der Galaxis.

Heimlicher Star: Ex-Jedi-Schülerin Sabine Wren hat eine Alien-Wüstenkatze als Haustier, die zwar nicht so süß ist wie Baby Yoda, aber ganz herrlich schnurrt und ihre Besitzerin vor angreifenden Droiden warnt.

Nicht geeignet für: Alle, die Jedi-Ritter für arrogante Esoteriker halten und lieber einem bodenständigen Raubein wie Han Solo zuschauen. Kathleen Hildebrand

Acht Folgen, Disney+.

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