New Swing:Der Jazz hat ein Frauenproblem

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Will keine Bewegung gründen, sondern Normen verändern: Terri Lyne Carrington. (Foto: Michael Goldman)

Die Grammy-nominierte Schlagzeugerin Terri Lyne Carrington will das ändern. Mit einer Notenblattsammlung, einem Album und einem Institut.

Von Andrian Kreye

Man kann sich natürlich fragen, was die Veröffentlichung einer Sammlung Notenblätter in Boston mit Feminismus, KI und dem sogenannten "Data Bias" zu tun hat. So nennt man Verzerrungen in den Datensätzen künstlicher Intelligenzen, die gesellschaftliche Schieflagen wie die Diskriminierung von Frauen zementieren können. Das Thema ist ein Monster der Informatik und Soziologie. Aber gerade, weil die Schlagzeugerin Terri Lyne Carrington mit ihrem Institute of Jazz and Gender Justice am Berklee College of Music gegen eine Ungerechtigkeit im Modern Jazz angehen will, die sich über Jahrzehnte verhärtet hat, könnte ihre Notenblattsammlung "New Standards - 101 Lead Sheets by Women Composers" (Berklee Press, 168 Seiten, in Deutschland um die 30 Euro) zum Musterfall werden, wie schwierig es ist, verkrustete Strukturen aufzubrechen. Egal ob in der Gesellschaft oder in Maschinen.

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