Schach und Geschlecht:Die Dame schlägt selten

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In der Netflix-Serie "Das Damengambit" besiegt Anya Taylor-Joy als Schachgenie Beth Harmon einen männlichen Schachmeister nach dem anderen. (Foto: PHIL BRAY/NETFLIX/Phil Bray/Netflix)

Nur 15 Prozent der Schachspieler sind weiblich. Und nur eine einzige Frau befindet sich aktuell in der Weltrangliste. Warum ist es immer noch etwas Besonderes, wenn Frauen im Schach gegen Männer gewinnen?

Von Rudolf Neumaier

Die viel bemühte Phrase vom "Kampf der Geschlechter" ist in ihrem Ursprung ziemlich harmlos. Es fließen weder Blut noch Tränen, weder Schweiß noch Nagellack, vielmehr handelt es sich beim "Kampf der Geschlechter" um ein Denkmodell. Es kommt aus der Spieltheorie, die wiederum ein Spezialgebiet der verspieltesten aller Wissenschaften ist, der Mathematik. "Battle of sexes", Kampf der Geschlechter, auf Krawall gebürstete Phrasen wie diese kommen nur Menschen, die in ihrer Pubertät die binomischen Formeln erotisch fanden. Aber jetzt ist sie nun mal da, und wenn sie überhaupt irgendwo als Slogan dazu passt, dann zum Schach. Einerseits zählt Schach zu den nicht olympischen Sportarten, andererseits ist es ein Kriegsspiel, da darf man auch mal von Kampf reden.

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