Literatur:Anke Stelling mit Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet

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  • Die Preise der Leipziger Buchmesse gehen an Anke Stelling (Belletristik), Harald Jähner (Sachbuch) und Eva Ruth Wemme (Übersetzung).
  • Die Preise werden seit dem Jahr 2005 verliehen und sind mit insgesamt 60 000 Euro dotiert.

Die Schriftstellerin Anke Stelling hat den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik erhalten. In ihrem Roman "Schäfchen im Trockenen" erzählt sie von der prekären Schriftstellerin Resi, die plötzlich mit ihrem Künstlermann und vier Kindern auf der Straße steht und beginnt, Gegenwart, Klassenzugehörigkeit und Selbstverwirklichung neu zu denken. Das Buch sei ein "scharfkantiger und harscher Roman, der protestiert gegen den ständigen Versuch des Besänftigtwerdens", hieß es in der Jurybegründung am Donnerstag .

Der Preis in der Kategorie Sachbuch ging an den Journalisten Harald Jähner für das Buch "Wolfszeit. Deutschland und die Deutschen 1945-1955". Sein Werk über die deutschen Nachkriegsjahre sei "Alltagsgeschichte im besten Sinne" und vereine Anschaulichkeit, dramaturgische Eleganz und Eloquenz, so die Begründung.

Als beste Übersetzerin wurde in diesem Jahr Eva Ruth Wemme für ihre Übertragung von Gabriela Adameşteanus Roman "Verlorener Morgen" aus dem Rumänischen ausgezeichnet. Wemme habe "das charmante Ätzen und Giften" der Autorin in ein überzeugendes Deutsch gebracht, hieß es von der Jury.

Die Nominierten im Überblick:

Belletristik:

Sachbuch:

Übersetzung:

Der Preis der Leipziger Buchmesse wird seit dem Jahr 2005 verliehen und ist mit insgesamt 60 000 Euro dotiert. 2018 gewann in der Kategorie Belletristik Esther Kinski mit "Hain. Geländeroman", als bestes Sachbuch wurde Karl Schlögels "Das sowjetische Jahrhundert" ausgezeichnet und in der Kategorie Übersetzung gewannen Sabine Stöhr und Juri Durkot für ihre Übertragung von Serhij Zhadans Roman "Internat".

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