Von SZ-Autoren:Kia Vahland über Leonardo da Vinci

Kia Vahland, Kunsthistorikerin und Meinungsredakteurin der Süddeutschen Zeitung, erzählt in der Biografie von der Kunst, dem Alltag und der Politik der Renaissance.

Die Malerei war Leonardo da Vinci das Wichtigste, sie galt ihm als die Leitwissenschaft, in der sich das Wissen der Welt bündelt. Was bislang häufig übersehen wurde: Die meisten Hauptfiguren seiner überlieferten Gemälde sind Frauen; und sie sind zugewandt und eigenwillig, klug, schön und selbstgewiss. An und mit ihnen entwickelt der Maler sein gesamtes Kunst- und Weltverständnis. Gemeinsam mit seinen weiblichen Modellen revolutioniert er dabei auch das Bild der Frau.

Kia Vahland, Kunsthistorikerin und Meinungsredakteurin der Süddeutschen Zeitung, erzählt in ihrer anschaulich geschriebenen Biografie von der Kunst, dem Alltag und der Politik der Renaissance. Anhand zahlreicher historischer Quellen zeigt sie, wie es Leonardo da Vinci im Bündnis mit den Frauen gelang, Konventionen zu brechen, neue Erkenntnisse und Darstellungsformen zu gewinnen. In diesem Licht erscheint der Universalmeister nicht mehr als einsamer Tüftler und rücksichtsloses Genie, sondern als Mann, der durch sein Einfühlungsvermögen, seine Neugierde und seinen Respekt vor der Schöpfung zu einer ungeahnten Freiheit in der Kunst und im Leben fand.

Kia Vahland: Leonardo da Vinci und die Frauen. Eine Künstlerbiographie. Insel Verlag, Berlin 2019. 348 Seiten, 26 Euro.

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