20 Jahre 9/11:Ewiger Ausnahmezustand

Lesezeit: 6 min

Noch immer werden Menschen im Lager Guantánamo gefangen gehalten, eine Aussicht auf baldige Prozesse gibt es nicht. (Foto: Lucas Jackson/REUTERS)

Überwachungswahn, Folter, Tötungen: Wie sich die USA nach dem 11. September 2001 von ihren Werten entfernten. Und nie wieder ganz zurückfanden, wie auch ein Blick nach Kabul heute zeigt.

Von Nicolas Richter

Ein Jahr nach den Anschlägen vom 11. September 2001 geriet der mutmaßliche Mitverschwörer Ramsi bin al-Schibb in die Hände seiner Verfolger. Sicherheitskräfte nahmen den Jemeniten in Karatschi fest und übergaben ihn der CIA - pünktlich zum ersten Jahrestag des Angriffs auf die USA. Auf seinen Prozess wartet bin al-Schibb allerdings bis heute. Noch immer harrt er im US-Gefangenenlager in Guantánamo Bay am östlichen Ende Kubas aus. Das Strafverfahren verzögert sich Jahr um Jahr. Der Richter, der den Prozess vorbereitet hatte, ist inzwischen pensioniert. Auch der langjährige Verteidiger bin al-Schibbs geht in den Ruhestand. Die Zeit vergeht, die Protagonisten wechseln, aber Recht ist noch immer nicht gesprochen worden.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusKonspirative Spekulationen zu 9/11
:Der Weg der Verschwörungsmythen

Der US-Präsident war es. Oder nein, vielleicht doch Echsenmenschen: Der 11. September hat Verschwörungserzählungen in die Mitte der Gesellschaft katapultiert. Woher kommt das Bedürfnis, Schuld übermächtigen oder unsichtbaren Feinden zuzuschieben?

Von Alex Rühle

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: