Schwerin:Mindestlohn: Zoll-Razzia bei 400 Betrieben

Itzehoe/Kiel (dpa/lno) - Im Zuge einer bundesweiten Zoll-Razzia werden allein in Schleswig-Holstein bis Mittwochabend mehr als 400 Betriebe kontrolliert, um Mindestlohn-Betrügern auf die Spur kommen. Im Fokus der am Dienstagmorgen angelaufenen Überprüfungen stünden Transport- und Logistikunternehmen, Supermärkte sowie das Hotel- und Gastronomiegewerbe, teilten Sprecher der beiden Hauptzollämter in Schleswig-Holstein - Kiel und Itzehoe - am Dienstag mit.

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Itzehoe/Kiel (dpa/lno) - Im Zuge einer bundesweiten Zoll-Razzia werden allein in Schleswig-Holstein bis Mittwochabend mehr als 400 Betriebe kontrolliert, um Mindestlohn-Betrügern auf die Spur kommen. Im Fokus der am Dienstagmorgen angelaufenen Überprüfungen stünden Transport- und Logistikunternehmen, Supermärkte sowie das Hotel- und Gastronomiegewerbe, teilten Sprecher der beiden Hauptzollämter in Schleswig-Holstein - Kiel und Itzehoe - am Dienstag mit.

Bundesweit sind rund 6000 Fahnder bei dieser bisher einmaligen Aktion im Einsatz, in Schleswig-Holstein sind es mehr als 100 Kräfte. Eine Bilanz will das Hauptzollamt Kiel in den nächsten Tagen und die Behörde in Itzehoe am nächsten Montag veröffentlichen. Zunächst müssten sichergestellte Unterlagen ausgewertet werden, hieß es.

Immer wieder stehen Branchen wie Bau-, Fleisch-, Reinigungs- und Gastgewerbe im Verdacht, dass hier einzelne Unternehmer den gesetzlichen Mindestlohn von 8,84 Euro pro Stunde nicht zahlen und somit die Beschäftigten viel weniger Geld verdienen, als ihnen zusteht. Zudem soll mit den Kontrollen gegen Schwarzarbeit und illegale Tätigkeiten vorgegangen werden.

Nach Angaben des DGB Nord erhält fast jeder zehnte Arbeitnehmer in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern nicht den Mindestlohn. Mehr als doppelt so oft sind Frauen im Vergleich zu Männern betroffen. Bundesweit soll mit der Aktion der Druck erhöht werden, damit Unternehmen den Mindestlohn nicht länger umgehen.

Allein 2017 betrug der Schaden durch nicht gezahlte Abgaben und Steuern bundesweit nach Angaben des Bundesfinanzministeriums rund eine Milliarde Euro.

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