Als das einst von Julia Klöckner (CDU) geführte Bundesernährungsministerium an seiner Strategie zu einer gesünderen Ernährung arbeitete, hatten die Verantwortlichen einige Treffen zu absolvieren. Allein in den ersten beiden Jahren der Beratungen kamen Ministeriumsmitarbeiter 17 Mal mit Vertretern der Zucker- und Süßwarenindustrie zusammen, wie die Bundesregierung 2017 auf Anfrage der Grünen bekannt gab. Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft, die als eine von vier Fachgesellschaften an den Beratungen zur Strategie dabei war, gab schließlich frustriert auf. Sie kündigte dem Haus die Zusammenarbeit bei der Umsetzung der Pläne auf. Aussichtslos erschien ihr die Strategie, die aus den Beratungen hervorging: Freiwillig sollte die Industrie den Gehalt an Zucker, Fett und Salz in ihren Fertigprodukten reduzieren.
Ernährung:Die freiwillige Zuckerreduktion ist weit vom Kurs entfernt
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Experten beklagen, dass Softdrinks noch immer deutlich zu viel Zucker enthalten.
(Foto: SCIENCE PHOTO LIBRARY/ASSOCIATED PRESS)Die Industrie hat sich verpflichtet, bis 2025 Zucker in Süßgetränken um 15 Prozent zu senken. Eine Analyse zeigt nun, was Fachleute schon lange befürchten: Es klappt nicht.
Von Berit Uhlmann
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